Hamburg. Energiehändler in der HafenCity will 60 von 350 Arbeitsplätzen abbauen. Diversen Beschäftigten droht die Kündigung.
Der Hamburger Mineralöl- und Energiehändler Marquard & Bahls steht vor einem Personalabbau. Die Konzentration auf Tankerlogistik, Handel und Flugzeugbetankung führt dazu, dass 60 Stellen bei der Marquard & Bahls AG, die als Holding für das weltweit tätige Unternehmen agiert, gestrichen werden. Gemessen an den Beschäftigten in der Holding ist das rund jede sechste Stelle.
Insgesamt arbeiten nach Firmenangaben 350 Mitarbeiter für die Holding. „Wir haben uns aus betriebswirtschaftlichen Gründen aus verschiedenen Bereichen zurückgezogen“, sagt ein Firmensprecher. Das führe auch zu geringeren Aufgaben in der Holding, etwa im Controlling. „Den betroffenen Mitarbeitern wurden individuelle sozialverträgliche und faire Lösungen angeboten“, sagt der Sprecher. „Etwa die Hälfte des Personalabbaus wird durch Vorruhestandsregelungen, das Nichtnachbesetzen von offenen Stellen oder die Nichtverlängerung von Zeitverträgen realisiert.“ Die andere Hälfte der betroffenen Mitarbeiter muss das Unternehmen verlassen. Da gebe es individuelle Regelungen, so der Sprecher.
Effizienzsteuerung durch Aufgeben von Standorten
Das Unternehmen war erst vor zwei Jahren in einen Neubau in die HafenCity gezogen. Insgesamt arbeiten dort rund 700 Mitarbeiter. Neben den Beschäftigten der Holding sind das Mitarbeiter anderer Tochterunternehmen. In Hamburg unterhält Marquard & Bahls ein Tanklager im Hamburger Hafen und ist bei der Flugzeugbetankung am Flughafen tätig. Außerdem gehören die Oil-Tankstellen zur Unternehmensgruppe. Das international ausgerichtete Unternehmen mit weltweit 7700 Beschäftigten ist in den Bereichen Energieversorgung, -handel und -logistik tätig. Der Umsatz erreichte im Jahr 2017 13,5 Milliarden Euro. Ein derzeit laufendes Programm zur Effizienzsteigerung soll dazu beitragen, die Wachstumsziele in einem schwierigen Marktumfeld zu erreichen.
So hat die Unternehmensgruppe im Bereich der Schiffsbetankung in diesem Jahr die Standorte Singapur und Antwerpen aufgegeben. Das in der Bomin-Gruppe gebündelte Geschäft soll nur noch von Hamburg und Houston aus betrieben werden. Die Tochtergesellschaft Oiltanking hat die indirekte Beteiligung an einem iranischen Joint Venture verkauft. Auch von ihren Biogasaktivitäten verabschiedet sich Marquard & Bahls. Die Mabagas wird im April 2019 ihre Aktivitäten einstellen. Die Geschäftsanteile wurden an einen indischen Geschäftspartner veräußert.