Hamburg . Hamburger Hafen und US-Firma machen jetzt gemeinsame Sache und gründen Joint Venture. Was die HHLA sagt.
Die Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) treibt ihre Pläne für den Hochgeschwindigkeitstransport von Containern voran. Am Mittwoch hat der Terminalbetreiber ein Joint Venture mit der US-Firma Hyperloop Transportation Technologies (HTT) gegründet. Beide Parteien halten jeweils 50 Prozent an dem Gemeinschaftsunternehmen, teilten die Unternehmen auf einer Pressekonferenz in der HHLA-Zentrale in der HafenCity mit.
Über die Hyperloop-Pläne hatte das Abendblatt Mitte November exklusiv berichtet. „Wir fangen mit knapp sieben Millionen Euro an“, sagte HTT-Gründer und -Chef Dirk Ahlborn über die Investitionshöhe. In einem ersten Schritt soll zunächst eine selbstfahrende Kapsel entworfen und gebaut werden, mit der jeweils ein Schiffscontainer an der Kaikante abgeholt werden kann. Diese Kapsel bewegt sich auf Rollen. Sie soll dann zur einer Übergabestation fahren, die man auch als Bahnhof bezeichnen könnte.
Bis zu 4100 Container sollen pro Tag transportiert werden können
Bis 2021 sollen Kapsel und Bahnhof fertig sein. Der Standort ist noch offen, momentan spricht aber vieles für den Containerterminal Altenwerder. Bis zu 4100 Container sollen pro Tag transportiert werden können. An die Übergabestation angeschlossen ist eine Röhre, in der die Kapseln durch Magnettechnik und hohen Unterdruck auf die Reise gehen. In diesem Hyperloop genannten System können bis zu 1200 Kilometer pro Stunde erreicht werden.
Zunächst ist im Hamburger Hafen allerdings nur eine 100 Meter lange Kurzstrecke geplant. Wie viele Routen es ins Umland geben soll, wo sie lang führen und wie lang sie sein sollen – all diese Fragen könnten noch nicht beantwortet werden, sagte die HHLA-Vorstandschefin Angela Titzrath: „Es ist noch nicht festgelegt, ob wir nach Norden oder Süden fahren.“ Auch wegen des komplizierten Planungsrechts in Deutschland könne sie keinen Zeitplan umreißen. Titzrath verwies auf ein 17 Jahre dauerndes Verfahren – die Elbvertiefung, die erst seit diesem September ihr letztes juristisches Okay bekommen hat.