Hamburg. HHLA-Plan für superschnellen Containertransport per Hyperloop stößt auf Begeisterung, aber auch auf Skepsis in der Politik.

Container, die mit 1200 Kilometern pro Stunde fast lautlos durch ein Röhrensystem im Hamburger Hafen jagen – eine alte Vision wird wahr. Wie das Abendblatt exklusiv berichtete, verhandelt die HHLA mit einer US-Firma zum Bau eines Hyperloops im Hafen. Seit die Pläne bekannt sind, wird in Hamburg darüber heftig diskutiert.

„Das Hyperloop-Projekt ist ein Beispiel dafür, dass sich unsere Hafenfirmen nicht nur für die Zukunft fit machen, sondern schon heute in vielen Bereichen technologisch führend sind“, sagt der Präsident des Unternehmensverbands Hafen Hamburg, Gunther Bonz.

"Idee muss sich rechnen"

„Das ist eine interessante Idee, aber sie muss sich auch rechnen“, meint hingegen der Hafenexperte der SPD, Joachim Seeler. „Bisher wissen wir ja noch nicht, was so etwas kostet, und wie wirtschaftlich sich der Hyperloop im Vergleich zu den anderen Transportarten wie Binnenschiff, Bahn und Lkw verhält.“

FDP will besseres Planungsrecht

Der Vorsitzende der FDP-Fraktion in der Bürgerschaft, Michael Kruse, begrüßt, dass die HHLA sich dem Einsatz neuer Transportsysteme widmet. Er erneuert aber auch seine Forderung nach einer Überarbeitung des Planungsrechts: „Auch wenn die Technologie Hyperloop noch am Anfang steht, sollten die damit verbundenen Chancen für eine Revolution des Containertransports ergründet werden. Klar ist aber auch: Mit dem derzeitigen Planungsrecht dürfte die Umsetzung eines solchen Projekts Jahrzehnte dauern“, sagte der FDP-Politiker. Deshalb müsse das Planungsbeschleunigungsgesetz dringend auf den Weg gebracht werden. „Andernfalls droht dem Infrastrukturausbau in Deutschland der Stillstand.“

Transport mit 1200 Kilomentern pro Stunde

Wie berichtet, verhandelt die HHLA mit dem kalifornischen Unternehmen Hyperloop Transportation Technologies (HTT) über ein Pilotprojekt zur Hyperloop-Forschung. Dabei geht es um die Frage, ob das auf die Personenbeförderung ausgerichtete Hochgeschwindigkeits-Transportsystem auch für Seegüter geeignet ist. HHLA und HTT wollen im Hafen dazu eine Übergabe-Station bauen, bei der die Container vom Schiff direkt auf die Hyperloop-Kapseln verladen werden. Sollte das für den Transport notwendige Röhrensystem gebaut werden, könnten Container in Sekundenschnelle mit bis zu 1200 Kilometern pro Stunde aus dem Hafen abtransportiert werden.