Hamburg. Minus von deutlich mehr als 100 Millionen Euro vor Steuern erwartet. Mittelfristig könnten mehrere Hundert Arbeitsplätze wegfallen.

Der Umbau der HSH Nordbank drückt das Institut Insidern zufolge wohl tiefer in die roten Zahlen als bisher bekannt. Wegen der Privatisierung und des Eigentümerwechsels dürfte der für 2018 geplante Vorsteuerverlust von 100 Millionen Euro deutlich höher ausfallen, sagten mehrere mit der Sache vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters. Hintergrund seien vor allem Rückstellungen wegen bevorstehender Sparprogramme. Die Bank lehnte am Dienstag einen Kommentar dazu ab. Möglichst viele Belastungen sollten noch für 2018 verbucht werden, damit die dann privatisierte Landesbank im nächsten Jahr neu durchstarten könne, sagten die Eingeweihten.

Hamburg und Schleswig-Holstein hatten ihre Landesbank auf Druck der EU-Kommission Ende Februar 2018 für rund eine Milliarde Euro an ein Konsortium um die Finanzinvestoren Cerberus und J.C. Flowers verkauft. Vor Kurzem gab Finanzkreisen zufolge auch die Aufsicht grünes Licht für den Deal. Damit dieser endgültig über die Bühne gehen kann, fehlt noch die Zustimmung der EU-Kommission. Realistisch sei ein Vollzug am 28. oder 29. November, sagte der scheidende Aufsichtsratschef Thomas Mirow der „Börsen-Zeitung“. Den Insidern zufolge wird das sogenannte „Closing“ für den Anteilsverkauf am Mittwoch fixiert. Am Donnerstag soll der Verkauf eines Pakets fauler Schiffskredite mit dem Nettobuchwert von 3,5 Milliarden Euro folgen.

Die Bank muss unter einem neuen - bisher unbekannten – Namen künftig deutlich profitabler werden. Dies läuft Insidern zufolge mittelfristig auf einen Abbau der Vollzeitstellen auf weniger als 1300 von 1720 Ende September hinaus. So soll der Großteil der IT ab Frühjahr ausgelagert werden.