Hamburg . Hapag-Lloyd erinnert mit Auszeichnung an den Ex-Generaldirektor Albert Ballin.
Er hat die Hapag zur einst größten Schifffahrtslinie der Welt gemacht, war ein Freund Kaiser Wilhelms II., zugleich Kriegsgegner und trat für das allgemeine und gleiche Wahlrecht ein. Am Freitag vor 100 Jahren starb der ehemalige Reeder Albert Ballin. Und sein Unternehmen Hapag-Lloyd gedenkt der großen Persönlichkeit der Stadt in dieser Woche mit einer Reihe von Veranstaltungen. Den Auftakt machte gestern Abend ein Senatsempfang im Rathaus, bei dem erstmals der „Albert-Ballin-Preis“ für globales Handeln sowie zwei Förderpreise zur Globalisierungsforschung vergeben wurden.
„Dieser Preis passt zu Hamburg“, sagte Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) vor zahlreichen Gästen aus dem politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Leben Hamburgs. Ausgezeichnet wurde im Rahmen der festlichen Veranstaltung die Institution „Ärzte ohne Grenzen“, die seit vielen Jahren in Krisengebieten tätig wird, wenn lokale Gesundheitsstrukturen nicht mehr greifen. Die Laudatio hielt der Schriftsteller und Publizist Ilja Trojanow, der die Organisation von vielen Reisen her kennt.
Preis ist mit 50.000 Euro dotiert
Hapag-Lloyd hat den mit 50.000 Euro ausgestatten Preis, der künftig alle vier Jahre vergeben werden soll, gestiftet, um damit weltweite Initiativen für „die Vernetzung und den Austausch von Menschen und Kulturen sowie das Eintreten für die Opfer der Globalisierung“ zu ehren, so das Unternehmen. Die beiden Förderpreise von je 5000 Euro werden an Nachwuchswissenschaftler verliehen, die in ihrer Forschung das Verständnis für die Möglichkeiten, aber auch Risiken der Globalisierung erweitern. „Albert Ballin war eine beeindruckende Persönlichkeit und bekannt für sein unternehmerisches und wagemutiges Denken und Handeln. Er hat Hapag damals zur größten Reederei der Welt gemacht. Sein Motto – Mein Feld ist die Welt – inspiriert uns bis heute“, sagte der Aufsichtsratschef von Hapag-Lloyd, Michael Behrendt, als Begründung für die Preisstiftung.
Gestern und heute veranstaltet Hapag-Lloyd zudem das Albert-Ballin-Forum in Hamburg. Das für alle Hamburger offene wissenschaftliche Symposium zur Globalisierungsforschung ist eine Zusammenarbeit mit dem Museum für Hamburgische Geschichte sowie dem Historiker Rainer Gries, Inhaber des Franz Vranitzky Chair for European Studies an der Universität Wien.