Hamburg. Hermes kündigt Spitzenzuschlag in der Vorweihnachtszeit an. Offen ist, ob Händler Preiserhöhungen an Kunden weitergeben.

Die deutschen Paketzusteller bereiten sich angesichts des wachsenden Onlinehandels darauf vor, in den Wochen vor Weihnachten so viele Pakete zuzustellen wie noch nie. Allein der Marktführer Deutsche Post DHL rechnet „mit Rekordmengen von über elf Millionen Paketsendungen pro Tag“, sagte ein Unternehmenssprecher am Montag. Die Konkurrenten Hermes und DPD erwarten an den Spitzentagen jeweils mehr als zwei Millionen Pakete.

Die großen Kunden der Zustelldienste müssen sich unterdessen auf höhere Preise einstellen. Hermes kündigte am Montag ebenfalls an, Großkunden ab dem 1. November) erstmals einen sogenannten Peak (Spitzen)-Zuschlag für Pakete in Rechnung zu stellen. Auch Marktführer DHL und die Konkurrenten DPD, GLS und UPS haben solche Zuschläge oder Preiserhöhungen für große Versender während der Vorweihnachtssaison angekündigt. Ob die Onlinehändler dies an ihre Kunden weitergeben, bleibt aber offen. Private Paketversender müssen nicht mehr zahlen.

Weihnachtsgeschäft Herausforderung

„Das Weihnachtsgeschäft stellt die Paketbranche vor immer größere Herausforderungen“, sagte der Deutschland-Chef von Hermes, Olaf Schabirosky. Um die Paketflut bewältigen zu können, stocken die Logistiker ihr Personal derzeit massiv auf. Allein die Post hat rund 10.000 Aushilfskräfte eingestellt. Außerdem sind mehr als 12.000 zusätzliche Lieferfahrzeuge für die Post im Einsatz. Hermes setzt landesweit bis zu 6300 zusätzliche Arbeitskräfte und rund 4000 zusätzliche Fahrzeuge ein.

Bei DPD sind bis zu 4000 zusätzliche Arbeitskräfte bei der Zustellung und dem Paketumschlag im Einsatz, außerdem werden mehr als 2000 zusätzliche Fahrzeuge genutzt. Auch UPS setzt auf Saisonkräfte. Zudem sollen Mitarbeiter aus der Verwaltung beim Sortieren und Zustellen helfen.

Paketboom hält an

Der Paketboom wird sich in den nächsten Jahren fortsetzen: DHL rechnet bis 2020 mit jährlich bis zu sieben Prozent mehr Paketen. Hermes-Chef Schabirosky spricht von „kontinuierlich steigenden Sendungsmengen“.