Hamburg. Vermietungen werfen zwar mehr ab als andere Anlageformen. Allerdings sind die Risiken groß – und die Kaufpreise hoch.

Wer in Immobilien – das sogenannte Betongold – investiert, muss sich an den gefragten Standorten im Westen der Bundesrepublik mit niedrigen Renditen abfinden. Das gilt auch für Hamburg. Nach einer Untersuchung des Immobilienportals Immowelt liegt die Bruttorendite in der Hansestadt bei 3,3 Prozent. Bruttorendite bedeutet: vor Steuern. Gegenüber dem Vorjahr, in dem die Untersuchung zum ersten Mal erstellt wurde, hat sich dieser Wert nicht verändert.

Die Immobilienexperten gehen dabei von einem durchschnittlichen Kaufpreis von 4190 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche und einer Kaltmiete von 11,60 Euro je Quadratmeter aus. Mit mehr als drei Prozent liegt die Rendite zwar deutlich über den Erträgen von Sparbriefen oder deutschen Staatsanleihen, eine vermietete Immobilie stellt aber auch ein größeres Risiko dar. Dazu gehören Mietrückstände oder die nicht sachgemäße Nutzung des Mietobjekts.

Kaufpreise steigen schneller als die Mieten

In anderen großen Städten ist die Lage ähnlich. In Berlin und Frankfurt beträgt die Bruttorendite jeweils 3,6 Prozent, in München sind es nur 3,1 Prozent. Die Immobilienkaufpreise in diesen Städten sind mittlerweile so hoch, dass sich die Kosten dafür durch Mieteinnahmen nur sehr langfristig amortisieren lassen. Die Kaufpreise sind deutlich schneller gestiegen als die Miete. „In Immobilien zu investieren macht an diesen Standorten für private Investoren nur noch dann Sinn, wenn nicht ausschließlich Gewinn erzielt, sondern die Wohnung später selbst oder von den Kindern genutzt werden soll“, schreiben die Immobilienexperten in ihrer Studie.

Bundesweit ergibt sich bei der Kapitalanlage mit Immobilien ein geteiltes Bild. Untersucht wurden 40 ausgewählte deutsche Großstädte. In Nordrhein-Westfalen und im Osten Deutschlands sind die Renditen demnach noch am höchsten. Die höchste Rendite wird in Duisburg mit sieben Prozent erreicht. Dort kostet ein Quadratmeter Wohnfläche nicht mehr 1000 Euro, die Miete liegt bei 5,80 Euro. Es folgen in der Rangliste Chemnitz (6,9 Prozent), Wuppertal (6,7 Prozent), Magdeburg (6,4 Prozent) und Mönchengladbach (6,3 Prozent).

Die ostdeutschen Standorte profitieren davon, dass sie wieder Zuzug erleben und sich positiv mit Blick auf Beschäftigung, Einkommen und Mieten entwickeln. Gleichzeitig sind die Kaufpreise noch relativ niedrig. Im Süden und Norden der Bundesrepublik müssen sich die Anleger dagegen mit niedrigen Renditen abfinden.