Hamburg. Hamburger Kupferkonzern verschreckt die Anleger: Kurs der im MDAX notierten Aurubis-Anteilscheine verlor acht Prozent an Wert.

Einen Tag nachdem er Verhandlungen über denVerkauf seiner Flachwalzspartebekannt gegeben hatte, hat der Hamburger Kupferkonzern Aurubis einen Gewinnsprung im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2017/18 gemeldet – und damit die Anleger verschreckt. Der Kurs der im MDAX notierten Aurubis-Anteilsscheine verlor am Dienstag acht Prozent an Wert. Denn Analysten hatten eine noch deutlichere Gewinnsteigerung erwartet.

Umsatz stieg auf 2,87 Milliarden Euro

In den letzten drei Monaten 2017 vervierfachte Aurubis das operative Ergebnis vor Steuern gegenüber dem Vorjahreszeitraum auf 79 Millionen Euro. Unter dem Strich verdiente der Konzern operativ 60 Millionen Euro nach 14 Millionen Euro ein Jahr zuvor. Damals hatte unter anderem ein Wartungsstillstand im Hamburger Werk das Ergebnis belastet. Der Umsatz stieg um rund 17 Prozent auf 2,87 Milliarden Euro.

„Das Geschäftsjahr hat für uns sehr gut begonnen, wenn man bedenkt, dass üblicherweise das erste Quartal durch saisonale Effekte schwächer ist“, sagte Aurubis-Vorstandschef Jürgen Schachler. Der Kupferhersteller profitierte von höheren Preisen sowie gestiegenen Raffinierlöhnen für Altkupfer. Hinzu kamen höhere Preise für Schwefelsäure, die als Nebenprodukt anfällt. Trotz der Belastungen durch den schwächeren US-Dollar sieht sich der Konzern auf Kurs. Aurubis rechnet mit einem operativen Vorsteuerergebnis auf Vorjahresniveau. 2016/17 hatte Europas größter Kupferhersteller 298 Millionen Euro verdient.

1900 Mitarbeiter müssen gehen

Mit seiner Flachwalzsparte will sich Aurubis zugleich von etwa 1900 Mitarbeitern – mehr als einem Viertel der Belegschaft – trennen. Der Verkaufserlös soll in den Ausbau neuer Geschäftsfelder fließen. Schon nach dieser Ankündigung am Montag hatte der Aktienkurs nachgegeben.