Hamburg. Durch die Übernahme will der dänische Konzern jedes Jahr Einsparungen von bis zu 365 Millionen Euro erzielen.
Die Übernahme der Reederei Hamburg Süd mit Sitz in der Hansestadt durch den dänischen Schifffahrtskonzern Maersk steht kurz vor dem Abschluss. Das Unternehmen erwarte das vertragliche Closing noch in dieser Woche, bestätigte eine Sprecherin des weltgrößten Reedereikonzerns. Maersk hatte vor einem Jahr die Absicht verkündet, ihren Hamburger Konkurrenten den bisherigen Eigentümern, der Oetker-Gruppe, abzukaufen und im vierten Quartal 2017 in die dänische Gruppe zu integrieren. Möglich ist die Entscheidung geworden, weil die Kartellbehörden von Südkorea der Übernahme kürzlich unter bestimmten Bedingungen zugestimmt haben. Weltweit hätten 24 Genehmigungsbehörden dem Geschäft zustimmen müssen. Die Genehmigung von Südkorea sei die letzte gewesen, sagte die Maersk-Sprecherin. Einzelheiten des Deals will Maersk in den kommenden Tagen bekannt geben.
Einsparungen von bis zu 365 Millionen Euro
3,7 Milliarden Euro soll Maersk für Hamburg Süd bezahlt haben. Durch die Übernahme der Südamerika-Spezialisten mit Hauptsitz an der Willy-Brandt-Straße will der dänische Konzern jedes Jahr Einsparungen von bis zu 365 Millionen Euro erzielen. Dazu wird ein Großteil des operativen Liniengeschäfts wie Schiffsmanagement und Terminalplanung von der Elbe nach Kopenhagen verlegt. 131 von 1015 Stellen würden in Hamburg abgebaut, hatte der Hamburg-Süd-Geschäftsführer Ottmar Gast im Oktober angekündigt. Der Betriebsrat wollte um jede Stelle kämpfen.
Maersk hatte zuvor angekündigt, Hamburg Süd nur „leicht“ in den eigenen Konzern integrieren zu wollen. Große Teile der Reederei wie der Vertrieb, das Marketing und die IT sollten in der Hansestadt bleiben. Auch die Marke Hamburg Süd, die bei Kunden einen guten Ruf hat, soll erhalten bleiben.