Dubai/Hamburg. Die Fluggesellschaft hat sich gegen das Airbus-Modell A350 entschieden. Schielt Fabrice Brégier auf Posten von Konzernchef Enders?
Die arabische Fluggesellschaft Emirates hat am ersten Tag der Luftfahrtmesse Dubai Air Show beim US-Hersteller Boeing Flugzeuge im Wert von 15 Milliarden Dollar bestellt. Boeing teilte am Sonntag mit, die 40 Maschinen vom Typ 787-10 hätten nach Listenpreisen einen Wert von 12,5 Milliarden Dollar, aber der gesamte Auftragswert einschließlich der bestellten Ausstattung liege bei 15,1 Milliarden Dollar (13 Milliarden Euro).
Emirates teilte mit, die Airline habe sich mit der Bestellung für Boeing und gegen das Airbus-Modell A350 entschieden. Noch vor zehn Tagen hatte Scheich Ahmed bin Saeed al-Maktoum, Verwaltungsratschef von Emirates, in Hamburg Hoffnungen auf einen Auftrag für die Europäer geweckt. Bei der Auslieferung des 100. A380 für die Fluglinie aus Dubai sagte er, dass man mit Airbus in Verhandlungen über den Verkauf weiterer Flugzeuge stehe. Nun bestellte al-Maktoum beim US-Rivalen, der ab 2022 die Maschinen liefern soll.
Gerüchte seien ekelhaft
Airbus-Manager Fabrice Brégier hat unterdessen Gerüchte zurückgewiesen, wonach er den Posten von Konzernchef Tom Enders haben will. „Tom weiß das: Ich finde diese Gerüchte einfach nur ekelhaft“, sagte der Franzose der „Süddeutschen Zeitung“. Er sei in seiner gesamten Airbus-Karriere Enders gegenüber sehr loyal gewesen und habe in den vergangenen zehn Jahren akzeptiert, seine Nummer zwei zu sein.
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„Wir sollten alle mal die Nerven behalten.“ Das „Handelsblatt“ hatte berichtet, dass Brégier auf Enders’ Posten schiele. Der Flugzeugbauer sieht sich gerade mit Korruptionsvorwürfen konfrontiert. Vertreter von Deutschland und Frankreich, die je elf Prozent des Unternehmens besitzen, hatten sich zuletzt ausweichend dazu geäußert, ob sie Vertrauen in Enders haben.