Hamburg. Hamburger Start-up Veluvia gewann in TV-Gründershow zwei Investoren. Nach der Sendung gingen die Verkaufszahlen durch die Decke.

Es ist nicht so, dass sie sich nicht vorbereitet haben. Das Team des Hamburger Start-ups Veluvia hatte Tonnen zusätzlicher Ware geordert, logistische Unterstützung organisiert und sich auch mental für den Ansturm nach Ausstrahlung der TV-Gründershow „Die Höhle der Löwen“ am Dienstagabend präpariert. „Aber was passiert ist, übertrifft all unsere Erwartungen“, sagt Geschäftsführerin Grazia De Francesco. Schon während der Sendung bestellten Tausende Kunden im Online-Shop die pflanzlichen Nahrungsergänzungsmittel.

„Innerhalb von zwölf Stunden haben wir soviel verkauft wie in zwölf Monaten, Waren im Wert von weit mehr als einer halben Millionen Euro“, sagt die Hamburgerin, die Veluvia mit Ehemann Jörn-Marc Vogler und Schwester Beatrice De Francesco 2015 gegründet hatte.

Im Kampf um einen Investor hatte Veluvia gleich drei „Löwen“ überzeugt. Letztlich entschieden sie sich für den Finanzexperten Carsten Maschmeyer und Verkaufsprofi Ralf Dümmel, die zusammen mit 300.000 Euro bei den Superfood-Kapseln einstiegen – für 25,1 Prozent der Firmenanteile. Das war bei der Aufzeichnung im März. Inzwischen läuft die „Löwen“-Maschinerie. Die Verpackung wurde leicht verändert, eine neue Internetseite gelauncht.

Ex-Banker Vogler trat mit seinen Monatskuren zu Themen wie Balance oder Detox (je 39,99 Euro) am Dienstagabend und am Mittwoch beim Shoppingsender QVC auf. Parallel ist Veluvia über Dümmels Firma DS Produkte bei großen Handelsketten wie Rewe oder Karstadt erhältlich.

Noch wichtiger ist dem Unternehmer-Trio aber ein anderer Coup. Seit Mittwoch ist Veluvia auch im Apotheken-Großhandel gelistet. „So erreichen wir 14.000 Apotheken“, sagt Grazia De Francesco. „Das ist für uns der absolute Ritterschlag.“

Jetzt haben die Veluvia-Erfinder ein anderes Problem. Kurz vor der Sendung hatten sie es noch geschafft, in größere Räume auf der Uhlenhorst umzuziehen. „Nach dem Erfolg müssen wir uns komplett neu aufstellen. Wir suchen dringend Mitarbeiter“, sagt De Francesco. Die Prognose haben sie auch erhöht. Bis 2020 wollen sie 50 Millionen Euro Umsatz machen.