Hamburg . „Höhle der Löwen“ beschert der Hamburgerin Sonja Zuber Tausende Zugriffe auf den Online-Shop für ihre Pasta-Alternative Kajnok.
„Packen, packen, packen.“ Sonja Zuber könnte deutlich mehr als zwei Hände gebrauchen. Auch am Vormittag nach ihrem Auftritt der Vox-Gründershow „Die Höhle der Löwen“ kommen laufend neue Bestellungen für ihre Supernudel Kajnok herein. Schon während der Sendung am Dienstagabend ging es los, zeitweilig war der Online-Shop des Hamburger Start-ups zusammengebrochen.
„Wir hatten kaum Zeit, die Ausstrahlung zu sehen“, sagt die 37-Jährige. Gemeinsam mit ihrem Lebensgefährten Felix von Rheinbaben, mit dem zusammen sie das Unternehmen führt, Mitarbeitern und einigen Freunden hatte sich in frisch bezogenen Räumen in Wandsbek verabredet. Es wurde ein langer Abend.
Bestellungen für 50.000 Euro in einer Nacht
Trotz der technischen Probleme vermeldet Zuber allein für die Nacht Bestellungen für einen Wert von 50.000 Euro. Dazu kommen Bestellungen von Großhändlern und Web-Shops - bis zum Abend stieg das Umsatzvolumen auf insgesamt 150.000 Euro. „Trotz aller Vorbereitung, so eine Dimension habe ich mir nicht vorgestellt“, sagt die Firmenchefin. Sie hatte sich mit ihrem Produkt, eine kalorienarme Nudel-Alternative, die aus der Konjak-Pflanze gewonnen wird, in „Die Höhle der Löwen“ gewagt, weil sie Investitionskapital für den Ausbau des Online-Bereichs suchte.
Gleich drei der fünf Investoren der Show waren an einem Deal interessiert. Zuber nahm das höchsten Angebot von Medienunternehmer Georg Kofler, der seine erkrankte Geschäftspartnerin Judith Williams vertreten hatte, an. Der Deal: 400.000 Euro für 26 Prozent der Firmenanteile. Eigentlich hatte Zuber nur nach 200.000 Euro für zehn Prozent der Anteile gefragt. Tatsächlich kam der Deal aber gar nicht zustande.
420.000 Beutel wurden vorproduziert
Zuber sagte nach einigen Gesprächen mit der Glow Media Group im Mai ab. „Die Unternehmenskultur passte nur bedingt zusammen“, hatte Zuber gegenüber dem Abendblatt gesagt. Das Team Kofler/Williams setzt stark auf Blogger und Influencer in den Sozialen Medien, Zuber und ihr Team setzen den Schwerpunkt auf den klassischen Handel. „Es ist mir schwer gefallen, aber man muss bei seinen Werten bleiben.“
Nach der Ansturm auf ihre Produkte in den vergangenen Stunden fühlt sie sich in ihrer Entscheidung bestärkt. Für die Sendung hatte das Unternehmerpaar den Warenbestand deutlich erhöht, sich dafür Geld aus der Familie geliehen. „Wir haben 420.000 Beutel vorproduziert“, sagt sie. Jetzt müsse man sehen, ob es reicht. Für die nächsten Tage hat sie das Team mit einigen Aushilfskräften verstärkt, um alle Bestellungen packen zu können.