Hamburg. Nach herben Verlusten schreibt das Hamburger Bekleidungsunternehmen wieder schwarze Zahlen – auf Kosten des Wachstums.
Die Hamburger Modekette Tom Tailor ist mit ihrem Sparkurs vorangekommen und hat die Gewinnschwelle wieder überschritten. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) legte von minus 5,5 Millionen Euro im Vorjahreshalbjahr auf rund zwölf Millionen Euro Ende Juni 2017 zu, wie aus dem am Donnerstag veröffentlichten Zwischenbericht der Gruppe hervorgeht. Zu ihr gehört auch Bonita-Damenbekleidung. Als Gewinn werden 100.000 Euro ausgewiesen nach einem Verlust von knapp elf Millionen Euro in der Vorjahresperiode.
„Wir sind mit den Ergebnissen unseres Reset-Programms sehr zufrieden“, resümierte Finanzchef Thomas Dressendörfer. Der Großteil von mehr als 330 zu schließenden Läden ist den Angaben zufolge dicht gemacht worden. Die Zahl der Mitarbeiter ging um mehr als 500 auf 6274 zurück und soll weiter auf rund 6000 verringert werden. Es sollen insgesamt 30 bis 40 Millionen Euro Kosten eingespart werden.
Umsätze gehen zurück
Die Modekette will sich nach Angaben des Finanzchefs künftig auf ihre Kernangebote und im Ausland auf deutschsprachige Märkte sowie auf Südosteuropa und Russland konzentrieren. In der Vergangenheit hatte das Unternehmen zu viele neue Modelinien aufgelegt und zu stark expandiert.
Im rückläufigen Umsatz des ersten Halbjahrs spiegeln sich unter anderem die Filialschließungen und Flächenveränderungen wider. Die Erlöse gingen um 1,1 Prozent auf 446 Millionen Euro zurück, allein bei Bonita um 8,9 Prozent. Die Nettoverschuldung wurde um mehr als ein Drittel auf 125 Millionen Euro reduziert.