Frankfurt/Main. Lufthansa-Technik soll sich auch um die Wartung der Flugzeuge von Beteiligungsgesellschaften wie Alitalia oder Air Berlin kümmern.

Ist dies der Beginn einer neuen Freundschaft? Die Lufthansaund ihr früherer Erzrivale, die arabische Fluggesellschaft Etihad, haben weitere Verträge für eine engere Zusammenarbeit in den Bereichen Catering und Wartung geschlossen. Die Lufthansa-Tochter Sky Chefs (LSG) soll zunächst für vier Jahre an 16 Flughäfen außerhalb der Vereinigten Arabischen Emirate alle Etihad-Flugzeuge mit Menüs versorgen. Zudem ist eine Kooperation in der Flugzeugwartung durch Lufthansa-Technik geplant: Diese Absichtserklärung unterzeichneten Lufthansa-Chef Carsten Spohr und Etihad-Chef James Hogan am Mittwoch.

Das Umsatzvolumen für die Essenslieferungen bezifferten die Vorstände auf ein Volumen von 90 Millionen Euro. Auch bei der Flugzeugwartung handele es sich um einen dreistelligen Millionenbetrag. Dabei wird sich Lufthansa-Technik nicht nur um die Wartung der Flugzeuge von Etihad, sondern auch um jene ihrer Beteiligungsgesellschaften wie Alitalia oder Air Berlin kümmern. Beides seien „dicke Aufträge“, selbst gemessen an Lufthansa-Standards, sagte Spohr. Es sei die wichtigste Kooperation ohne Kapitalbeteiligung, die man je mit einer Fluggesellschaft abgeschlossen habe, ergänzte Etihad-Chef Hogan.

Alitalia schreibt Verluste

An solchen Beteiligungen hatte Etihad in den vergangenen Jahren wenig Freude: Alitalia schreibt Verluste, ebenso Air Berlin, an der Etihad mit 29 Prozent beteiligt ist. Die zweitgrößte deutsche Fluggesellschaft wurde bisher weitgehend mit Finanzspritzen der Golf-Airline am Leben erhalten.

Über Air Berlin hatten sich die beiden Fluggesellschaften vor wenigen Wochen angenähert. Lufthansa mietete 38 Flugzeuge mit Besatzung von Air Berlin für ihre Töchter, die Billigfluglinie Eurowings und für Austrian Airlines. Die Air-Berlin-Tochter Niki wird außerdem in ein Joint-Venture mit TUIfly eingebracht. An diesem Gemeinschaftsunternehmen beteiligt sich wiederum Etihad. Air Berlin selbst konzentriert sich unterdessen mit 75 Flugzeugen auf die Drehkreuze Berlin und Düsseldorf.

Noch engere Kooperationen?

Die Airline-Chefs könnten sich auch noch engere Kooperationen vorstellen, selbst ein Gemeinschaftsunternehmen schlossen Spohr und Hogan nicht aus. Das sei vor allem in Zeiten des wachsenden Protektionismus wichtig, meint der Lufthansa-Vorstandsvorsitzende Spohr. Die Luftfahrt mache Globalisierung erst möglich. Deshalb müssten solche Partnerschaften vorangetrieben werden.