Hamburg/Frankfurt. Die Tom Tailor-Tochter ist für den Konzern ein Problemfall. Ein neues Konzept soll nun die Marke aus den roten Zahlen retten.

Der Warenhauskette Karstadt und der zum kriselnden Hamburger Konzern Tom Tailor gehörenden Modekette Bonita war lange gemeinsam, dass sie vor allem schlechte Nachrichten produzierten. Nach einem harten Sanierungskurs und der Schließung einer ganzen Reihe Filialen sieht sich die Warenhauskette nun wieder auf dem Weg in die Gewinnzone. Kürzlich kündigte Karstadt sogar die Eröffnung einer neuen Filiale in Berlin an – der ersten seit Jahrzehnten.

Bei Tom Tailor gelten insbesondere die Bonita-Läden als Problemfall. Als der Konzern Ende Februar ein Sparprogramm beschloss, gehörte auch die Schließung von 59 defizitären der mehr als 1000 Bonita-Filialen im Laufe dieses Jahres dazu. Sie bieten Mode für Frauen ab 40 an. Teile der Zielgruppe aber wandern ins Internet ab oder kleiden sich bei moderneren Marken wie Zara ein.

Auf Eröffnungen folgen die Schließungen

Nun wollen Karstadt und Bonita gemeinsam in eine bessere Zukunft gehen. In den nächsten drei Monaten werden in knapp vier Dutzend Karstadt-Filialen Bonita-Shops eröffnet, bestätigte Tom-Tailor-Sprecher Felix Zander dem Abendblatt. Zuvor hatte Karstadt-Einkaufschef Jörg Peter Schmiddem dem Branchenmagazin „TextilWirtschaft“ gesagt: „Wir führen bis Oktober 2016 in 46 Filialen Bonita-Shops ein.“ Im Großraum Hamburg gehören die Kaufhäuser in Norderstedt, Wandsbek, an der Mönckebergstraße sowie eine vierte Filiale dazu.„Wir wollen eine neue Zielgruppe erreichen.

Es gibt Kundinnen, die lieber in ein Warenhaus gehen, als in ein Geschäft“, sagte Zander. Tests des sogenannten Shop-in-Shop-Konzepts seien positiv verlaufen. Am Sanierungskurs ändert die Neuorientierung nichts: Die 59 verlustbringenden Bonita-Läden werden geschlossen.