Hamburg. Der angeschlagene Mutterkonzern konnte sich selbst am Markt verbessern. Doch nun gibt es ein neues Sorgenkind im Unternehmen.
Für die Hamburger Modefirma Tom Tailor bleibt Tochter Bonita das Sorgenkind. Während sich die Dachmarke Tom Tailor im ersten Quartal behaupten konnte, schrumpften die Einnahmen bei der 2012 übernommenen Modekette, wie das Unternehmen mitteilte.
Vorstandschef Dieter Holzer betonte, Bonita habe sich insbesondere im Januar dem schwierigen Branchenumfeld nicht entziehen können. Insgesamt kletterten daher die Konzernerlöse nur leicht um 1,5 Prozent auf 218,9 Millionen Euro. Das bereinigte operative Ergebnis (Ebitda) sank derweil um 10,8 Prozent auf 8,1 Millionen Euro. Unter dem Strich fiel ein Verlust von 5,8 (Vorjahr: minus 4,0) Millionen Euro an.
Vorstandschef blickt pessimistisch in Zukunft
Holzer erwartet keine rasche Besserung. Der beschleunigte Strukturwandel in der Textilbranche werde auch in den kommenden Quartalen anhalten. Er rechne daher für 2016 lediglich mit moderaten Umsatzsteigerungen. Das bereinigte Ebitda werde stagnieren, da die eingeleiteten Kostensenkungen erst ab dem Jahresende voll zum tragen kämen.
Holzer hat der Modefirma ein Sparprogramm verordnet, das unter anderem bis zu 100 Stellenstreichungen in der Verwaltung vorsieht sowie die Schließung von 80 bis 100 weniger rentabler Filialen. Zudem will er das Expansionstempo drosseln und nur noch etwa 30 neue Geschäfte für seine Marken Tom Tailor und Bonita eröffnen, 2015 waren es netto noch 100.
Die Modebranche leidet seit längerem unter dem wachsenden Onlinehandel und einer insgesamt schwächelnden Nachfrage.