Hamburg. Sämtliche Aktien des Schifffahrtsunternehmen United Arab Shipping Company sollen bei der Hamburger Reederei eingebracht werden.
Dem geplanten Zusammenschluss von Deutschlands größter Containerreederei Hapag-Lloyd mit dem arabischen Konkurrenten United Arab Shipping (UASC) steht nichts mehr im Wege. Wie das Hamburger Schifffahrtsunternehmen am Dienstag mitteilte, haben sich beide Unternehmen auf den Zusammenschluss geeinigt. Dieser sieht vor dass die UASC sämtliche Aktien in die Hapag-Lloyd einbringt.
Wie berichtet soll UASC nach vorläufiger Bewertung künftig 28 Prozent an dem Gemeinschaftsunternehmen halten, Hapag-Lloyd 72 Prozent. Der Aufsichtsrat hat der Fusion unter dem Vorbehalt zugestimmt, dass die Ankeraktionäre von Hapag-Lloyd und UASC die im Vertrag vorgesehenen Verpflichtungen übernehmen, hieß es in der Mitteilung. Zudem muss noch eine außerordentliche Gesellschafterversammlung der UASC dem Geschäft zustimmen. Diese soll am heutigen Dienstag in Dubai stattfinden.
Beide Reedereien können mit dem Zusammenlegen der Geschäfte ihre Position auf dem unter Konsolidierungsdruck stehenden, hart umkämpften Schifffahrtsmarkt deutlich verbessern.
Kartellamt muss noch zustimmen
Durch den Zusammenschluss mit der weltweiten Nummer elf werden die Hamburger dem Branchendienst Alphaliner zufolge den Rivalen Evergreen Line überholen und um einen Rang auf Platz fünf in der Weltrangliste vorrücken. Der Abstand zur derzeitigen Nummer vier – Cosco – würde sich verkürzen.
Für Hapag-Lloyd hat das Geschäft einen weiteren Vorteil: Die Hamburger Reederei bekommt mit der Fusion den Zugriff auf die größten Containerschiffe der Welt, ohne sich zusätzlich verschulden zu müssen. Angesichts niedriger Frachtraten ist Schifffahrtsmarkt von einem Wettlauf um immer größere Schiffe geprägt, weil diese niedrigere Transportkosten versprechen. Die größten Schiffe in der Hapag-Flotte haben eine Tragekapazität von 14.000 Standardcontainern (TEU). UASC betreibt dagegen bereits Schiffe mit einer Kapazität von 18.800 Containern, weitere Großfrachter sind bestellt, die in die gemeinsame Flotte einscheren sollen. Die Aktien des Hamburger Konzerns stiegen nach der Ankündigung um zehn Prozent..
Sobald die Verträge unterzeichnet sind, müssen die Kartellbehörden der Fusion noch zustimmen.