Hamburg. HSH Nordbank finanziert verstärkt Wind- und Solarprojekte. Sie will 2016 in diesem Bereich die Milliardenschwelle überschreiten.

Die Projektfinanzierung im Bereich der erneuerbaren Energien nimmt bei der HSH Nordbank einen immer größeren Stellenwert ein. „Wir arbeiten in dem Bereich seit vier Jahren sehr erfolgreich und sind dabei, unser Portfolio weiter in diese Richtung zu entwickeln“, sagt Patrick Miljes, Leiter des Bankbereichs Unternehmenskunden.

2015 finanzierte die Bank mit gut 900 Millionen Euro neue Projekte, vor allem im Bereich Windenergie. Insgesamt umfasst das Geschäftsfeld 230 Projekte mit einem Volumen von fünf Milliarden Euro. „Deren installierte Leistung entspricht mit mehr als fünf Gigawatt etwa der Leistung von fünf Kernkraftwerken“, sagt Miljes.

„Für dieses Jahr haben wir uns vorgenommen, Projektfinanzierungen im Wind- und Solarsektor in Höhe von einer Milliarde Euro neu abzuschließen“, sagt Lars Quandel, der diesen Bereich bei der HSH Nordbank leitet. Er sei optimistisch, dieses Ziel zu erreichen, weil bereits 40 Projekte mit einem Gesamtvolumen von 1,6 Milliarden Euro „in der Pipeline“ seien.

Neben Deutschland will sich die Bank vor allem in Skandinavien und in Irland engagieren. In Finnland hat sie 2015 bereits sechs Projekte finanziert, deutlich mehr als zunächst gedacht. In Schweden wurde im Vorjahr das erste Geschäft abgeschlossen, aus Norwegen und Irland lägen Anfragen vor, so Quandel. In Dänemark bereite die Bank sowohl Wind- als auch Solarprojekte vor. Quandel: „Dort sind an der Küste auch Solarparks mit vernünftigen Renditen machbar.“

Für Deutschland erwarten die Banker mit Blick auf geänderte Förderbedingungen eine „Wachstumsdelle“ nach 2018. Und darüber hinaus einen verlangsamten Ausbau der erneuerbaren Energien.