Hamburg. Auf diesem Flugzeug ruhen die größten Hoffnungen: Der erste Airbus A320neo für die Lufthansa kommt nun im Januar 2016.
Einen Tag vor Silvester hat Airbus ein wichtiges Jahresziel kassiert. Der Flugzeugbauer einigte sich mit der Lufthansa darauf, die Erstauslieferung des Kurzstreckenjets A320neo auf das nächste Jahr zu verschieben. Das bestätigte eine Lufthansa-Sprecherin der Zeitung und sprach von „größerer technischer Komplexität bei der Abnahme“. Zu den Details äußerte sie sich nicht. „Wir sind überzeugt, dass das Flugzeug im Januar 2016 einwandfrei übergeben werden kann“, sagte die Lufthansa-Sprecherin weiter.
Deutschlands größte Fluglinie sollte als erster Abnehmer für Qatar Airways einspringen, deren Management Schwächen an den Triebwerken bemängelte und die Abnahme bisher verweigerte. Die Antriebe von Pratt & Whitney sind das Herzstück des Neo-Konzepts (new engine option) und sollen für einen Großteil der Treibstoffersparnis sorgen. Die neuen Triebwerke verbrauchen laut Hersteller in Verbindung mit den nach oben gebogenen Flügelspitzen (Sharklets) 15 Prozent weniger Kerosin als die alten.
Das Flugzeug ist bereits ein Verkaufsschlager. Seit Airbus die A320neo-Familie vor fünf Jahren ankündigte, gingen Bestellungen für rund 4400 Flieger in den unterschiedlich langen Varianten A319neo, A320neo und A321neo ein. Die Maschinen haben einen Listenpreis zwischen 97,5 Millionen Dollar (89 Millionen Euro) und 124,4 Millionen Dollar.
Allerdings sind Preisnachlässe üblich. Das Werk auf Finkenwerder ist das Kompetenzzentrum für die A320-Familie. Im Herbst kündigte der europäische Flugzeugbauer an, eine vierte Endmontagelinie für diesen Kurz- und Mittelstreckenjet in Hamburg einzurichten. Mit rund 12.500 Beschäftigten ist der Konzern der größte Arbeitgeber in der Hansestadt.