Berlin/Hamburg. Hans-Walter Peters folgt auf Jürgen Fitschen. Als Privatbanker muss er die Interessen der Platzhirsche wie Deutsche Bank vertreten.
Der Chef der Hamburger Privatbank Berenberg, Hans-Walter Peters, soll neuer Präsident des Bundesverbands deutscher Banken (BdB) werden. Darauf habe sich der Vorstand des Verbandes verständigt, sagte BdB-Sprecherin Iris Bethge in Berlin. Der 60 Jahre alte Peters folgt in diesem Amt auf den Co-Vorstandschef der Deutschen Bank, Jürgen Fitschen. Dessen dreijährige Amtszeit als Verbandspräsident endet mit der Amtsübergabe am 11. April 2016. Die Wahl Peters' ist für den 9. November vorgesehen.
Die Besetzung trage der Struktur des Verbands Rechnung, erläuterte die Sprecherin: Nach Vertretern einer Regionalbank und einer Großbank, Andreas Schmitz von HSBC Trinkaus & Burkhardt und Fitschen, stehe künftig wieder ein Privatbankier an der Spitze.
Peters kommt gebürtig aus Soltau und studierte in Dortmund und Kiel Statistik und Volkswirtschaft. 1986 promovierte er. Nach Stationen bei der Dresdner Bank, DG Bank und Frankfurter Volksbank kam er 1994 zu Berenberg. Seit Januar 2000 ist er persönlich haftender Gesellschafter des an der Binnenalster sitzenden 425 Jahre alten Instituts, das vor wenigen Tagen für Schlagzeilen sorgte, als Popstar Robbie Williams bei einem Mitarbeiterkonzert anlässlich der Jubiläumsfeier auftrat. Im Jahr 2009 übernahm Peters die Sprecherrolle der persönlich haftenden Gesellschafter. Er verfügt über 26,1 Prozent der Stimmrechte an Berenberg. Peters ist verheiratet, Vater zweier erwachsener Söhne.
Die Berenberg Bank hatte kürzlich ihren 425. Geburtstag gefeiert. Kurz darauf hatte sie Superstar Robbie Williams zu einem Exklusiv-Konzert ins Curiohaus geholt.
Peters wird die Belange der Banken gegenüber der Politik und in der Öffentlichkeit vertreten. Er ist seit 2009 der Sprecher der persönlich haftenden Gesellschafter von Berenberg und bestimmt über 26 Prozent der Stimmrechte. Die 425 Jahre alte Privatbank fährt seit einigen Jahren einen ehrgeizigen Expansionskurs am Kapitalmarkt und hat vor allem in London und New York Investmentbanker angeheuert.
Peters arbeitet seit 21 Jahren für Berenberg. Seine Laufbahn hatte er als Anleihen-Analyst bei der Dresdner Bank begonnen. Seit zwei Jahren gehört er auch dem dreiköpfigen Präsidium des Bankenverbandes an.
Als BdB-Chef muss Peters auch die Interessen großer Institute wie der Deutschen Bank, der Commerzbank und der HypoVereinsbank vertreten, aber auch die vieler kleiner Privatbanken. Deren Anliegen, etwa was die Branchen-Regulierung betrifft, laufen jedoch immer weiter auseinander. Hinter den Kulissen war zuletzt intensiv darüber diskutiert worden, ob der Vertreter einer kleineren Bank sich als BdB-Präsident genügend Gehör verschaffen könne, wenn es etwa um die Regulierung der Finanzmärkte gehe.
Der BdB ist nur einer von fünf Lobby-Organisationen der Banken in Deutschland. Die Sparkassen werden vom DSGV vertreten, die Genossenschaftsbanken vom BVR. Dem Verband Öffentlicher Banken (VÖB) gehören die Landes- und Förderbanken an, aber auch andere Institute, die in keine der drei Kategorien passen. Der fünfte Verband ist der Verband der Pfandbriefbanken (vdp).