Washington. Justizministerium ermittelt gegen United, American, Delta und andere. Wurden die Flugtickets wegen Preisabsprachen teurer?

Es betrifft die Großen der Branche: United Airlines, American, Delta, Southwest. Das US-Justizministerium ermittelt nach amerikanischen Medienberichten wegen möglicher Preisabsprachen gegen die großen Fluggesellschaften. Sie sollen die gesamte Kommunikation untereinander offenlegen. Die Kartellwächter hätten eine Untersuchung eingeleitet und Dokumente von den Airlines angefordert, bestätigten Sprecher des Ministeriums und eines betroffenen Unternehmens unter anderem der „Washington Post“.

Die marktbeherrschenden US-Fluggesellschaften werden verdächtigt, unter anderem durch gemeinsame Ticket-Verknappung ihre Preise auf verbotene Art in die Höhe zu treiben. Dabei sollen sie die Kapazitäten ihrer Flüge reduziert und so die Nachfrage und die Preise in die Höhe getrieben haben. Das wäre illegal.

Die Meldungen seien „alarmierend“, teilte der Branchenverband US Travel Association in einer Stellungnahme mit. Verbandschef Roger Dow forderte die involvierten Fluggesellschaften zur Kooperation mit den Behörden auf. „Wir hoffen, dass die US-Airlines, die im Visier des Justizministeriums stehen, sich von den Verdächtigungen befreien können.“ An der Börse gerieten die Aktien der großen US-Fluggesellschaften American Airlines, Delta, United Continental und JetBlue wegen der Berichte deutlich unter Druck.

Unter den großen Airlines hatte es in den vergangenen Jahren Übernahmen gegeben, die Gepäckgebühren wurden angehoben, ebenso die Umbuchungsgebühren. Insgesamt hat sich die Branche nach schweren Turbulenzen konsolidiert. (HA/dpa)