Die Gewerkschaft Vereinigung Cockpit hat die Flugzeugführer der deutschen Airline aufgefordert, von Montagmittag bis Dienstagnacht die Arbeit niederzulegen. Betroffen sind Flüge in ganz Deutschland.

Frankfurt/Main. Nach dem großflächigen Ausstand der Lokführer steht in der nächsten Woche nun wieder der Flugverkehr in Deutschland vor entschiedenen Einschnitten.

Denn wie die Gewerkschaft Vereinigung Cockpit am Sonntag in Frankfurt mitteilte, werden die Piloten der Lufthansa erneut zum Streik aufgefordert. Die Piloten wollen demnach von Montag, 13 Uhr bis Dienstag, 23.59 Uhr die Arbeit niederlegen.

Betroffen seien deutschlandweit alle Passagier-Flüge mit Maschinen vom Typ Airbus 320-Family, Boeing 737 und Embraer. Erst am Donnerstag hatten Piloten der Lufthansa-Tochter Germanwings für zwölf Stunden gestreikt. 100 Flüge wurden gestrichen, 13.000 Passagiere waren betroffen.

Bei dem neuerlichen Streik seien nun Kurz- und Mittelstreckenflüge aus Deutschland betroffen, sagte Gewerkschaftssprecher Markus Wahl. „Es ist traurig, dass wir nun zum achten Mal streiken müssen“, sagte er. Lufthansa habe nach nunmehr sieben Streiks seit April die Kompromissvorschläge nicht aufgegriffen. Die Gewerkschaft bedauere die Unannehmlichkeiten für die Passagiere. Ziel des Streiks sei ein neuer Tarifvertrag für alle Beschäftigten des Cockpit-Personals.

Seit April mussten nach Angaben der Lufthansa wegen der insgesamt acht Pilotenstreiks bereits mehr als eine halbe Million Passagiere von Lufthansa und Germanwings ihre Reisepläne ändern. Rund 4400 Flüge seien gestrichen worden.

Cockpit kämpft gegen die Pläne der Konzernleitung für eine Ausweitung der Billig-Ableger sowie für die Beibehaltung der Frührentenregelung für Piloten. Die Lufthansa sieht sich wegen der harten Konkurrenz nicht mehr in der Lage, die im Branchenvergleich großzügigen Vorruhestandsregeln zufinanzieren. Die Gewinneinbußen durch die Streiks summieren sich für die Lufthansa bislang auf mindestens 70 Millionen Euro.