Die Öko-Umlage ist falsch angesetzt worden und bringt Milliarden-Überschüsse. Deshalb kann jetzt der Strom für alle günstiger werden – um wie viel, erfahren Sie hier.

Berlin. Erstmals seit ihrer Einführung wird die von allen Stromverbrauchern zu zahlende Ökostrom-Umlage sinken. Das sei wegen eines Milliarden-Überschusses zum Stichtag 30. September sicher, erfuhr die Deutsche Presse-Agentur aus Branchenkreisen. Das Umlage-Konto war Ende September zum ersten Mal mit 1,38 Milliarden Euro im Plus. Am 15. Oktober wird die Höhe der Umlage für 2015 veröffentlicht. Zuständig für die Berechnung sind die vier Übertragungsnetzbetreiber in Deutschland, die den aktuellen Kontostand nun im Internet veröffentlicht haben.

Das Sinken hat sich wegen einer zu hoch angesetzten Umlage für 2014 schon abgezeichnet. Derzeit liegt die Umlage bei 6,24 Cent je Kilowattstunde, was bei einem Verbrauch von 3500 Kilowattstunden einen Haushalt knapp 220 Euro im Jahr kostet.

Experten hatten zuletzt eine Umlage von etwa 6 Cent für das kommende Jahr berechnet, was bei 3500 Kilowattstunden Verbrauch 210 Euro ausmachen würde. Jeder Durchschnittshaushalt spart also weniger als einen Euro pro Monat. Verbraucher und Wirtschaft zahlen die Umlage über den Strompreis, energieintensive Firmen sind weitgehend befreit.

Diesen Milliardeneinnahmen stehen die Milliardenausgaben für die Vergütung des produzierten Ökostroms gegenüber – Betreiber von Biogas-, Solar- und Windkraftanlagen erhalten auf 20 Jahre garantiert feste Vergütungen.

Seit 2010 war die Umlage von damals 2 Cent deutlich gestiegen, unter anderem weil der Solaranlagenbau stark zunahm. Im August trat eine Reform des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) in Kraft mit weiteren Förderkürzungen. Das erwartete Sinken hat hiermit aber noch nichts zu tun. Die Ökostrom-Umlage macht derzeit 18 Prozent des Strompreises aus – der Staat profitiert sogar noch durch die Mehrwertsteuereinnahmen von einer hohen Ökostrom-Umlage.

Eine Übersicht zum Dickicht der Erneuerbaren Energien finden Sie hier