Die von Bundesumweltminister Sigmar Gabriel (SPD) geplanten 2,5 Gigawatt brutto reichen nicht, um den Atomausstieg zu schaffen und Kohlestrom zu ersetzen“, sagte Energieminister Robert Habeck.

Kiel. Schleswig-Holsteins Energieminister Robert Habeck (Grüne) hat unmittelbar vor dem Energiegipfel im Kanzleramt einen größeren Ausbau der Windenergie als bislang vom Bund geplant gefordert. „Die von Bundesumweltminister Sigmar Gabriel (SPD) geplanten 2,5 Gigawatt brutto reichen nicht, um den Atomausstieg zu schaffen und Kohlestrom zu ersetzen“, sagte Habeck am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur. „Faktisch brauchen wir im Durchschnitt der Jahre 2015 bis 2025 netto etwa 1,6 Gigawatt an Zubau mehr, die durch Repowering von alten Anlagen erreicht werden.“

Berechnungen seines Ministeriums zufolge würde ein größerer Ausbau geringe Zusatzkosten bedeuten. „Gabriel behauptet, das sei zu teuer. Tatsächlich würde eine Anhebung der Obergrenze aber nur mit im Schnitt rund 0,05 Cent pro Kilowattstunde zusätzlicher EEG-Umlage jährlich zu Buche schlagen“, sagte Habeck. Für einen Durchschnittshaushalt mit 3500 Kilowattstunden-Jahresverbrauch wären das 1,75 Euro pro Jahr.

„Dafür bedeuten die 1,6 Gigawatt mehr Windstrom im Prinzip ein Kohlekraftwerk weniger pro Jahr. Preiswerter kann mal Klimaschutz kaum machen“, sagte Habeck. Die norddeutschen Bundesländer wollen am Dienstagnachmittag bei einem Energiegipfel im Kanzleramt für bessere Bedingungen für die Förderung der Windenergie streiten.