Für 1,75 Milliarden Euro kauft Hamad Bin Jassim Bin Jabor Al-Thani Aktien. Die Deutsche Bank muss ihre Ziele senken – auch wegen der Skandale aus der Finanzkrise.
Frankfurt/Main. Die Deutsche Bank will sich mit einer Milliarden-Kapitalerhöhung und einem neuen Großaktionär Luft verschaffen. Geplant sei die Ausgabe neuer Aktien für rund acht Milliarden Euro, teilte die größte deutsche Bank am Sonntagabend mit. Unterstützung bekommt das Institut dabei aus dem arabischen Raum. 1,75 Milliarden Euro kommen in einem ersten Schritt von Scheich Hamad Bin Jassim Bin Jabor Al-Thani aus Katar.
Den Rest will die Bank über die Ausgabe neuer Anteile mit Bezugsrecht für Altaktionäre einsammeln. An dieser Kapitalmaßnahme werde der Scheich wahrscheinlich auch teilnehmen, hieß es.
Die beiden Co-Vorstandsvorsitzenden der Deutschen Bank, Jürgen Fitschen und Anshu Jain, erklärten, im Zusammenhang mit dem Maßnahmenpaket Strategie 2015+ bekräftige das Finanzinstitut den Anspruch, „die führende kundenorientierte globale Universalbank zu sein“. Mit der Kapitalerhöhung werde die Wettbewerbsposition der Deutschen Bank weiter gestärkt. Zugleich werde in „gezielte Wachstumsinitiativen“ in Kerngeschäftsbereichen investiert.
Die Deutsche Bank muss ihre Ziele wegen der niedrigen Zinsen, neuer Auflagen und anhaltender Prozessrisiken zum Teil kräftig senken oder nach hinten schieben. Im Geschäft mit Privatkunden und in der Zahlungsabwicklung wurden die Ziele für das Vorsteuerergebnis im Jahr 2015 insgesamt um rund eine Milliarde Euro zurückgeschraubt. Zudem werde die Rendite im Investmentbanking jetzt nur bei 13 bis 15 Prozent erwartet statt bisher bei 15 Prozent, teilte die Bank außerdem mit.
Auch dürften die Kosten für die Abarbeitung der Skandale aus der Finanzkrise weiter auf das Ergebnis drücken. Daher dürften die bisher für 2015 angepeilten Ziele für die Eigenkapitalrendite und die Kostenquote erst im Jahr darauf erreicht werden.