FDP-Fraktionschef in Schleswig-Holstein im NDR: „Ich würde Anteilseignern empfehlen, nach einer anderen Person Ausschau zu halten”.

Hamburg/Kiel. Der FDP-Politiker Wolfgang Kubicki rät zu einer Ablösung von Hilmar Kopper als Aufsichtsratsvorsitzender der HSH Nordbank. „Ich würde den Anteilseignern dringend empfehlen, nach einer anderen Person Ausschau zu halten“, sagte der Fraktionsvorsitzende im schleswig-holsteinischen Landtag am Dienstag in einem Interview mit „NDR aktuell“.

Kubicki wirft dem Ex-Vorstandssprecher der Deutschen Bank vor, bei den Verhandlungen um die Abfindung des Ex-HSH Nordbank-Chefs Dirk Jens Nonnenmacher gravierende Fehler gemacht zu haben. Diesem Vertrag nach soll der ehemalige Vorstandschef Tantiemen und eine Abfindung in Höhe von vier Millionen Euro behalten können – auch wenn er in einem möglichen Prozess wegen Untreue und Bilanzfälschung verurteilt werden sollte. Nach Medienberichten sei Hilmar Kopper einer dringenden Bitte des Anteilseigners Schleswig-Holstein nicht nachgekommen. Das Land wollte sich für den Fall einer rechtskräftigen Verurteilung von Nonnenmacher vorbehalten, die Abfindung zurückfordern zu können.

Kubicki sagte außerdem, Kopper habe der Bank auch anderweitig geschadet. Der Bank gehe es nicht besser als vor drei Jahren, so Kubicki. „Die Länder Hamburg und Schleswig-Holstein werden in einigen Jahren wirklich Cash der Bank zuführen müssen, das heißt erhebliche Verluste erleiden. Man kann das nicht als Erfolgsmodell bezeichnen“, sagte er. Für die Hamburger Grünen erklärte deren Fraktionschef Jens Kerstan, Kopper könnte zum nächsten Personalproblem der HSH Nordbank werden.