Japaner planen ein neues Sony setzt zur Aufholjagd bei Smartphones an, das mit dem iPhone- und Galaxy-Modellen konkurrieren kann.
Hamburg. Mit einem neuen Spitzengerät will der unter Druck stehende Elektronikkonzern Sony die beiden erfolgreichen Konkurrenten Apple und Samsung angreifen und verlorenes Terrain zurückerobern.
„Wir werden in naher Zukunft ein „Flaggschiffmodell schaffen, das mit Apples iPhone und Samsungs Galaxy S III konkurrieren kann“, sagte Dennis van Schie, Marketing- und Vertriebschef von Sony Mobile der „Financial Times Deutschland“.
Eine Sprecherin deutete dem Bericht zufolge an, das Topmodell würde auf der Messe CES in Las Vegas und dem Mobile World Congress in Barcelona Anfang 2013 vorgestellt.
Als Schlüssel sieht van Schie die stärkere Integration der Geräte mit den Inhalten aus Sonys Unterhaltungsreich, der Musik, Filme, TV- und Fernsehprogramme enthält.
Die Handysparte ist im Frühjahr neu gestartet worden. 2011 hatte der Konzern für rund eine Milliarde Euro die Anteile des Telekomausrüsters Ericsson am Joint Venture Sony Ericsson übernommen. Die Japaner stoppten die Entwicklung günstiger Einsteigerhandys und konzentrieren sich auf den Bau teurer Smartphones.
Das Fehlen einer integrierten Onlineplattform nach dem Vorbild von Apples iTunes bemängeln Analysten seit Jahren. Sony hat mit seinen Musik- und Film-Plattformen Music und Video Unlimited bisher nur Ansätze geschaffen.
Hier will der Konzern nun aufholen: Bis Ende 2013, so van Schie, sollten alle Nutzer mit einer Identifizierungsnummer über ihre Geräte auf alle Inhalte zugreifen können.
Der zweiten boomenden Gerätekategorie, Tablet-PC, kommt kaum noch Bedeutung zu. „Wir werden neben dem derzeitigen Xperia Tablet weitere Android-Tablets auf den Markt bringen, aber nicht viele“, sagte van Schie. Grund sei der harte Preiskampf. „Es ist sehr schwierig geworden, mit Tablets Geld zu verdienen.“
Für das Gesamtjahr 2012 erwartet van Schie für Sony Mobile weitere Verluste. Im zweiten Quartal hatte die Sparte operativ ein Minus von 23 Mrd. Yen (etwa 225 Mio. Euro) erzielt – auch wegen der Eingliederung des Joint Ventures. 2013 solle der Turnaround gelingen.