Im November kommt ein Internet-Player. Mit der Settopbox lassen sich dann Webseiten und Youtube-Filme auf den TV-Bildschirm holen.

Berlin. Sony will sein Google-TV im Herbst nun auch in Deutschland auf den Markt bringen. Zwei Jahre nach dem Start des ambitionierten Projekts kommt jedoch kein Fernseher, sondern ein Internet-Player dafür in den Handel. Mit Hilfe der Settopbox lassen sich Webseiten öffnen und Filme etwa über Youtube auf dem Fernsehbildschirm empfangen. Im November soll ein Blu-ray-Player mit integrierten Google-TV-Funktionen folgen.

Sony gehörte neben Logitech und dem Chip-Hersteller Intel zu den ersten Partnern von Googles TV-Ambitionen. Der Suchmaschinenspezialist will auf Basis seines Betriebssystems Android und des Browsers Chrome das Fernsehen mit Netz-Inhalten verschmelzen.

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Bereits vor zwei Jahren hatte der Audio- und Peripheriegerätehersteller Logitech eine erste Settopbox auf den US-Markt gebracht – inzwischen hat sich das Schweizer Unternehmen jedoch von der Zusammenarbeit verabschiedet. Sony gehörte ebenfalls zu den ersten Partnern und hatte Ende 2010 einen ersten Fernseher in den USA vermarktet. Das Gerät sollte neben den zusätzlichen Netzinhalten auch führende TV-Kanäle empfangen. Große TV-Sender wie ABC, CBS und NBC haben wegen Copyright-Bedenken und der fehlenden Einigung auf ein tragfähiges Geschäftsmodell allerdings den Hahn zugedreht und ihre Inhalte für die Google-Plattform blockiert.

Sonys Internet-Player NSZ-GS7 soll ab Juli 2012 zunächst in Großbritannien in den Handel kommen, Deutschland und weitere Länder sollen im November folgen. Über mögliche Kooperationen mit regionalen TV-Sendern wurde nichts bekannt. Zu dem rund 200 Euro teuren Gerät liefert Sony einen Controller, der sich besser als eine gewöhnliche Fernbedienung zum Surfen im Netz eignen soll. Der Mauszeiger auf dem Bildschirm wird mit einem Touchpad bewegt, auf der anderen Seite bietet der Controller eine vollständige Tastatur. Für den 100 Euro teureren Google TV-Blu-ray-Player verfügt der Controller zusätzlich über ein Mikrofon zur Sprachsteuerung und einen Sensor für die Gestensteuerung. (dpa/abendblatt.de)