Finanzexperten verlieren an Zuversicht und rechnen in den kommenden Monaten mit einer Verschlechterung der Konjunktur.
Mannheim. Die Zuversicht deutscher Finanzexperten hat sich im November überraschend eingetrübt. Der ZEW-Konjunkturindex sank um 4,2 Punkte auf minus 15,7 Zähler, wie das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) am Dienstag in Mannheim mitteilte.
Volkswirte hatten mit einem leichten Anstieg gerechnet. Zuvor hatten sich die Konjunkturerwartungen zwei Monate in Folge positiv entwickelt. Das ZEW führt die schlechtere Stimmung vor allem auf Frühindikatoren wie die Auftragseingänge in der Industrie zurück, die zuletzt schwach ausgefallen waren.
„Die im Euroraum vorherrschenden rezessiven Entwicklungen strahlen über den Außenhandels- und Vertrauenskanal auf die deutsche Volkswirtschaft aus“, sagte ZEW-Präsident Wolfgang Franz. Die Beurteilung der aktuellen Lage sank stärker als erwartet um 4,6 Punkte auf 5,4 Zähler. Der Index bildet den Saldo zwischen Optimisten und Pessimisten ab, Grundlage ist die Befragung von 263 Analysten.
Die vom Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) befragten Finanzmarktexperten haben die Erwartungen an die deutsche Konjunktur zurückgeschraubt. Im November sank der vom ZEW ermittelte Wert für die Konjunkturerwartungen um 4,2 Zähler auf minus 15,7 Punkte. Die rezessiven Entwicklungen im Euroraum strahlten über den Außenhandel auf die deutsche Volkswirtschaft aus, sagte ZEW-Chef Wolfgang Franz am Dienstag in Mannheim. „Dies dürfte die Konjunktur in Deutschland in den nächsten sechs Monaten belasten.“
Ein negativer Wert bei den Erwartungen zeigt nach Angaben des ZEW an, dass die Experten eher mit einer Verschlechterung der wirtschaftlichen Lage rechnen. Der ZEW-Wert für die erwartete Konjunktur in Deutschland verharrt seit Juni im Minus, wobei er allerdings im September und Oktober wieder gestiegen war.
Die November-Befragung von Analysten und institutionellen Anlegern durch das ZEW führte auch zu einer schlechteren Bewertung der aktuellen Lage der deutschen Wirtschaft. Dieser Wert sank um 4,6 Zähler auf 5,4 Punkte, bewegte sich damit aber weiter im positiven Bereich.
Die konjunkturelle Lage in Euro bewerteten die Experten dagegen mit minus 80,3 Punkten und damit noch einmal 0,9 Zähler schlechter als im Vormonat. Auch die Konjunkturerwartungen für die Eurozone gaben im November noch einmal um 1,2 Zähler auf minus 2,6 Punkte nach. Danach rechnen die Finanzmarktexperten eher damit, dass sich die schwierige Wirtschaftssituation der Eurozone noch verschlechtert.
Das ZEW befragte vom 29. Oktober bis 12. November 263 Analysten und institutionelle Anleger nach ihren mittelfristigen Erwartungen an die Entwicklung der