Ob Kraftstoff, Heizöl oder Strom: Die Energie bleibt Preistreiber. Jährliche Teuerungsrate lag im Oktober erneut bei 2,0 Prozent.

Wiesbaden. Im Oktober haben die hohen Spritkosten in Deutschland einen Rückgang der Inflation verhindert. Der Verbraucherpreise stiegen um durchschnittlich 2,0 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat und damit genauso stark wie im September, teilte das Statistische Bundesamt am Freitag mit.

Die Europäische Zentralbank spricht bei Werten von knapp unter zwei Prozent von stabilen Preisen. Die fünf Wirtschaftsweisen sehen derzeit keine Gefahr für einen Preisanstieg auf breiter Front. „Die Inflationsrate weist eine stabile Entwicklung auf“, schrieben sie in ihrem Jahresgutachten für die Bundesregierung. „2012 und 2013 erhöhen sich die Verbraucherpreise voraussichtlich um jeweils 2,0 Prozent.“ Ohne die Strompreiserhöhungen wegen des Erneuerbare-Energien-Gesetzes würde die Teuerungsrate im kommenden Jahr nur bei 1,8 Prozent liegen.

Überdurchschnittlich stark verteuerten sich Benzin und Diesel. Sie kosteten 5,4 Prozent mehr als im Oktober 2011. Haushaltsenergie verteuerte sich um 5,6 Prozent, leichtes Heizöl sogar um 11,3 Prozent. Ohne Einbeziehung der Energiepreise hätte die Inflationsrate nach Angaben des Bundesamts nur bei 1,6 Prozent gelegen.

Die Preise für Nahrungsmittel zogen um 3,3 Prozent an, wobei für Obst und Gemüse jeweils über sieben Prozent mehr verlangt wurde.

Alle Verbrauchsgüter waren im Schnitt 3,6 Prozent teurer. Unterdurchschnittlich um 1,1 Prozent stiegen die Kaltmieten und die Preise der Dienstleistungen insgesamt. Bildung wurde wegen der Abschaffung der Studiengebühren in Baden-Württemberg im Schnitt um 4,7 Prozent billiger.