Die Geldhäuser hätten ihre Kapitalpositionen erheblich verbessert, das Bankensystem sei insgesamt belastbarer geworden, erklärte die EBA.

London/Frankfurt. Die europäischen Großbanken sind nach Einschätzung der Aufseher bei der verordneten Stärkung ihrer Bilanzen deutlich vorangekommen. Die Geldhäuser hätten ihre Kapitalpositionen erheblich verbessert, das Bankensystem sei insgesamt belastbarer geworden, erklärte die EU-Bankenaufsicht EBA am Mittwoch. Den endgültigen Ergebnissen des sogenannten Stresstests zufolge sammelten die geprüften 71 Geldhäuser bis Juni 205 Milliarden Euro frisches Kapital ein. „Das ist ein wichtiger Schritt nach vorn, aber es ist noch einiges zu tun“, sagte der EBA-Chef Andrea Enria.

Die zuvor als kritisch eingestuften 27 Institute hätten 116 Milliarden Euro eingesammelt. Vier Banken fielen indes durch: Monte dei Paschi aus Italien, NKBM aus Slowenien sowie aus Zypern die bank of Cyprus und die Marfin Popular Bank.

Die Aufsicht erklärte, sie wolle bei ihrer geforderten Kapitalquote von neun Prozent der risikogewichteten Bilanzsumme bleiben. Einige Banken hatten eine niedrigere Quote gefordert und argumentiert, die Vorgaben erschwerten die Vergabe von Krediten an Unternehmen und Haushalte.

Die Bundesbank und die BaFin erklärten, alle zwölf teilnehmenden deutschen Banken hätten das nötige Kapitalpolster erreicht: „Die Quote beträgt im Durchschnitt 10,7 Prozent, wodurch alle Institute zusammen die Mindestkapitalanforderungen der EBA um 15,5 Milliarden Euro übertreffen.“ Die fünf Geldhäuser, die im vergangenen Jahr noch einen Kapitalbedarf von fast 13 Milliarden Euro aufwiesen, hätten diesen gedeckt. Sie würden nun 9,6 Milliarden Euro mehr ausweisen als gefordert.

Die beiden größten österreichischen Institute Raiffeisen Zentralbank und Erste Group schafften den Test ohne Probleme. Die RZB kam per Ende Juni auf eine harte Kernkapitalquote von zehn Prozent, die Erste auf 9,9 Prozent. Sie haben als einzige Institute aus Österreich an dem Test teilgenommen.

(Reuters)