Für die Regierung stehen in den kommenden Tagen wichtige Treffen an. Die Ergebnisse werden das Hellas-Schicksal maßgeblich bestimmen.
Athen. Die nächsten Gesprächstermine der griechischen Regierung mit Vertretern der Geberländer in den kommenden Tagen sind für das von der Staatspleite bedrohte Land von entscheidender Bedeutung. Auch am Wochenende wurde mit Hochdruck an dem neuen Sparprogramm gearbeitet, ohne das es kein Geld mehr für Athen geben wird.
Am Dienstag (4. September) reist der griechische Finanzminister Ioannis Stournaras zu einem Treffen mit seinem deutschen Amtskollegen Wolfgang Schäuble (CDU) nach Berlin, um ihn über das mehr als 11,5 Milliarden Euro schwere Sparprogramm zu informieren. „Es ist besser, viel Zeit zu haben, um zu erklären, als sich nur für ein paar Minuten am Rande der Eurogruppe-Meetings zu treffen“, sagte ein Mitarbeiter des Athener Finanzministers am Montag mit Blick auf das Treffen.
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Anschließend geht es Schlag auf Schlag: Schon am Mittwoch (5. September) wollen die Koalitionspartner aus Konservativen, Sozialisten und der Demokratischen Linken in Athen grünes Licht für das Sparprogramm geben, wie die griechische Presse berichtet.
Am Freitag (7. September) werden auch die Kontrolleure der internationalen Geldgeber-Troika aus EU, Internationalem Währungsfonds (IWF) und der Europäischen Zentralbank (EZB) ihre Arbeit in der griechischen Hauptstadt aufnehmen. EU-Gipfelchef Herman Van Rompuy will am gleichen Tag in Athen Regierungschef Antonis Samaras treffen.
Das wichtigste Treffen dürfte jedoch der Besuch der Troika bei Samaras am 10. September sein.
Wann die Troika ihren Bericht über die Spar- und Reformfortschritte Griechenlands vorlegt, ist weiterhin unklar. Bislang ist von Ende September oder sogar Anfang Oktober die Rede. Deutschland und andere Euroländer wollen den Bericht abwarten, bevor über das weitere Vorgehen bei den Griechenland-Hilfen entschieden wird.
Laut Kreisen des Finanzministeriums werden den größten Teil der Last wieder die Rentner und Arbeitnehmer tragen. Das Sparprogramm sieht Kürzungen von Renten in Höhe von 4,5 Milliarden Euro vor. Um 940 Millionen Euro sollen Zusatzrenten gekürzt werden. Gut 800 Millionen Euro weniger sollen die Staatsbediensteten verdienen. (dpa)