Börsenscheue Deutsche investieren wieder vermehrt in Aktien. Hohe Immobilienpreise und renditearme Alternativen sind die Hauptgründe.
Frankfurt/Main. Die als risikoscheu eingeschätzten deutschen Anleger haben ausgerechnet in der anhaltenden Eurokrise wieder stärkeres Vertrauen in die Aktie. Im ersten Halbjahr 2012 gab es hierzulande im Durchschnitt rund 10,2 Millionen Anleger, die direkt oder indirekt über Fonds Geld in Aktien gesteckt hatten, wie das Deutsche Aktieninstitut (DAI) am Dienstag in Frankfurt am Main mitteilte. Das waren 15,7 Prozent der deutschen Bevölkerung und 1,5 Millionen Aktionäre oder 17 Prozent mehr als in der zweiten Jahreshälfte 2011.
Die Zahl der deutschen Aktionäre lag damit fast wieder auf dem Stand von 2007, dem Jahr vor Beginn der globalen Wirtschafts- und Finanzkrise. „Die seit der Finanzmarktkrise verloren gegangenen deutschen Anleger in die Aktie sind wieder zurückgekehrt“, sagte DAI-Direktor Franz-Josef Leven.
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Der dritte Anstieg der Aktionärszahl in Folge sei jedoch überraschend und kein Grund zu Euphorie, erklärte Leven. Die Deutschen hätten nicht ihre Liebe zur Aktie entdeckt, sondern angesichts hoher Immobilienpreise und schmaler Renditen bei anderen Anlageformen die Aktie als Sachwert bevorzugt. „Diese Gründe können auch schnell wieder wegfallen“, sagte er.
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Von der Rekordzahl von fast 12,9 Millionen Aktionären im Jahr 2001, der Hochzeit des Neuen Markts mit aufstrebenden Technologie- und Internetfirmen, ist Deutschland allerdings noch weit entfernt. Auch im internationalen Vergleich hinkt Deutschland hinterher. Neben den traditionell kapitalmarktorientierten angelsächsischen Ländern haben dem Institut zufolge auch die Niederlande oder Dänemark höhere Aktionärsquoten. (dapd/abendblatt.de)
Zahl der Aktionäre in der Schuldenkrise deutlich gestiegen
Das Interesse der eher börsenscheuen Deutschen an Aktien und Fonds ist in der Euro-Schuldenkrise deutlich gestiegen. Im ersten Halbjahr 2012 hatten nach Angaben des Deutschen Aktieninstitut (DAI) durchschnittlich 10,2 Millionen Anleger hierzulande direkt und/oder indirekt Geld in Aktien gesteckt. Das waren 1,9 Millionen mehr als im Vorjahreszeitraum und 1,5 Millionen mehr als Ende 2011, wie das DAI am Dienstag in Frankfurt am Main mitteilte. Die Aktionärsquote erreichte mit 15,7 Prozent fast wieder das Niveau von 2007.
Die seit der Finanzmarktkrise verloren gegangenen deutschen Anleger, die in Aktien investieren, seien zurückgekehrt, erklärte DAI-Direktor Franz-Josef Leven. Die Aktie werde angesichts der Schuldenkrise als Sachwert geschätzt. „Von einer endgültigen Stabilisierung der Aktionärszahlen sollten wir allerdings noch nicht sprechen.“
Zu Zeiten des Börsenbooms im Jahr 2001 lag die Zahl der Aktionäre und Fondsbesitzer in Deutschland noch bei fast 13 Millionen. Börsencrash, Kursabstürze und Finanzmarktkrise verunsicherten in der Folge insbesondere viele Kleinanleger nachhaltig. Auch im internationalen Vergleich hinkt Deutschland laut DAI weiter hinterher. (dpa)