Die Krise der Automobilindustrie, der Konflikt mit dem Großaktionär Schaeffler, der Aufstand der Arbeiter und Milliardenschulden aus der VDO-Übernahme: Continental verzeichnet im ersten Quartal ein Millionenminus.

Hannover. Der Absturz ist die roten Zahlen kommt nicht überraschend, wiegt aber trotzdem schwer: Continental hat im ersten Quartal 2009 ein tiefrotes Ergebnis von minus 165 Millionen Euro vor Zinsen und Steuern (EBIT), wie der Konzern mitteilte.

Im ersten Quartal 2008 hatte Conti noch ein EBIT von 456,7 Millionen Euro erzielt. Der Umsatz sank in den ersten drei Monaten dieses Jahres drastisch um 35,2 Prozent auf 4,3 Milliarden Euro. Für das zweite Quartal rechnet Conti mit einer deutlichen Belebung der Umsätze und der operativen Ergebnisse im Vergleich zum "sehr schwachen" ersten Quartal.

Das operative Ergebnis sei im ersten Quartal vor allem wegen des Umsatzeinbruchs und trotz des größten Kostensenkungsprogramms der Unternehmensgeschichte in die roten Zahlen gerutscht. Conti habe die "enormen Markterschütterungen" nicht kompensieren können, sagte Vorstandschef Karl-Thomas Neumann. Die mit den Kredit gebenden Banken vereinbarten Finanzkennzahlen seien aber eingehalten worden.

Neumann bekräftigte das Ziel, in spätestens 100 Tagen ein gemeinsames Zukunftskonzept zur künftigen Zusammenarbeit zwischen dem ebenfalls angeschlagenen Großaktionär Schaeffler und Conti vorzulegen. Sowohl Conti als auch Schaeffler sind hoch verschuldet. Schaeffler hat sich bei der Conti-Übernahme verhoben und bittet um Milliarden-Staatshilfen, Conti leidet immer noch unter den Schulden aus der Übernahme der Siemens-Sparte VDO.