Einbruch bei der Nachfrage dramatisch. Hintergrund: Immer weniger Lkw werden verkauft. Vorschläge des Betriebsrats sollen dennoch geprüft werden. 789 Beschäftgite betroffen.
Hannover. Conti-Chef Karl-Thomas Neumann sieht wenig Chancen, die von Schließung bedrohte Lkw-Reifenfertigung in Hannover zu retten. "Ich halte es für schwierig, einen Vorschlag zu machen, der noch etwas herausreißen könnte. Aber ich sage nicht nein", sagte Neumann dem "Handelsblatt" (Freitagausgabe). Der Continental- Vorstandsvorsitzende warnte vor zu großem Optimismus, er wolle aber "auch keine Türen zuschlagen". Nach einem Gespräch mit Niedersachsens Ministerpräsident Christian Wulff (CDU) hatte Neumann zugesagt, die Vorschläge des Betriebsrats zumindest zu prüfen. Conti will das Lkw-Reifenwerk in Hannover Ende 2009 schließen, betroffen sind 789 Beschäftigte.
"Wir wissen, welche Bedeutung das Werk hat. Aber die Einbrüche sind so dramatisch, dass wir keine andere Möglichkeit sehen", sagte Neumann der Zeitung. "Conti hat bereits 14 000 Mitarbeiter in Kurzarbeit. Das werden noch mehr werden." Der Lastwagen-Absatz sei teils um 70 Prozent eingebrochen. "Diese Situation wird sicher in den nächsten vier, fünf Jahren nicht besser." Daher helfe Kurzarbeit nicht weiter.
Nach Angaben der Gewerkschaft BCE ist nun für kommenden Donnerstag eine Kundgebung vor der Conti-Hauptverwaltung in Hannover geplant. Die Aktion steht unter dem Motto "Macht unsere Reifen nicht platt!". Am Dienstag wollen 400 Teilnehmer vor dem Maritim-Airport-Hotel in Hannover eine "Aktionsmauer gegen den Vorstand" bilden. Bereits für Sonnabend ist eine Unterschriftenaktion im Zentrum Hannovers geplant.