Der deutsche Autozulieferer Schaeffler zieht Konsequenzen aus seiner wirtschaftlichen Misere. Eine Fabrik bei Grenoble soll komplett geschlossen, in einer weiteren 115 Arbeitsplätze abgebaut werden. Der betroffene Werksleiter zeigt Einsicht: “Das Überleben steht auf dem Spiel.“

Calais. Schlechte Nachrichten für Hunderte Beschäftigte: Schaeffler schließt seine Fabrik in Saint-Simeon in der Nähe von Grenoble im Osten des Landes, in der 85 Menschen arbeiten.

Das Werk in Calais am Ärmelkanal werde nach dem Abbau von 115 Stellen mit 265 Beschäftigten weiterbestehen, teilten Geschäftsführung und Gewerkschaftsvertreter am Mittwochabend mit. Die Fertigung dort sei zuletzt um die Hälfte zurückgegangen.

Ein Vertreter der Gewerkschaft CGT kündigte Proteste gegen den Stellenabbau in Calais an. Werksleiter Marc Becker sagte, die Streichung der Arbeitsplätze sei zwar "ungerecht", lasse sich aber nicht vermeiden - "es steht das Überleben auf dem Spiel".

Firmeneigentümerin Maria-Elisabeth Schaeffler hatte im Kampf um das Fortbestehen des Autozulieferers im Februar einen Zukunftspakt mit der Gewerkschaft IG Metall geschlossen. Die Schaeffler Gruppe war durch ihren Einstieg beim Konkurrenten Continental im vergangenen Jahr in massive finanzielle Schwierigkeiten geraten.