Sonne dringend gesucht: Das schlechte Wetter beschert der Reisebranche zusätzliche Buchungen. An der Nordsee bleiben Tagesgäste aber aus.

Hamburg/Wyk/St. Peter-Ording. Der Regensommer in Deutschland lässt die Urlauber in Scharen ans Mittelmeer fliehen: In einer akutellen Umfrage berichteten alle großen Reiseveranstalter am Freitag von kräftig angezogenen Buchungen in den vergangenen Tagen. Alltours, TUI und Thomas Cook müssen zusätzliche Flugzeuge chartern, um den plötzlichen Touristenstrom nach Süden zu bringen.

„Die Leute haben die Nase voll vom schlechten Wetter“, sagte Stefan Suska vom Veranstalter Alltours. Bei seinem Arbeitgeber zogen die Buchungen wegen des Regens um mehr als zehn Prozent an. Auch beim Marktführer TUI aus Hannover brummt das Geschäft wie lange nicht. „Wenn im Sommer das Wetter schlecht ist wie dieses Jahr, kann man die Uhr danach stellen, wann die Buchungen anziehen“, sagte Manager Mario Köpers.

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Auch der TUI-Verfolger Thomas Cook (Neckermann, Öger) legte nach: Zusatzflüge nach Tunesien und Mallorca wurden bestellt.


Schlechtes Wetter in norddeutschen Urlaubsorten schreckt Tagesgäste ab

Keine Sonne, weniger Tagesgäste - auf diese einfache Formel lässt sich die Lage in den Touristenhochburgen an der Nordsee bringen. Auf den Inseln und dem Festland kämpfen die Urlaubsorte mit Regen und niedrigen Temperaturen. Stornierungen werden jedoch kaum verzeichnet.

„Der Buchungsstand ist ähnlich wie im letzten Jahr“, sagt Sandra Lessau von Föhr Tourismus. „Aber kurzfristige Anfragen bleiben aus.“ Touristen nutzten Indoor-Angebote wie Museumsführungen, Töpferkurse und Mühlenbesichtigungen. Für den September werde verhalten gebucht.

In St. Peter-Ording sieht es ähnlich aus: „Im Freizeit-Erlebnisbad herrscht absoluter Hochbetrieb“, sagt Werner Domann von der Tourismus-Zentrale. Bei der Wyker Dampfschiffs-Reederei fehlen ebenfalls Tagesgäste. Dennoch seien durch Buchungen im Voraus die Samstage nach Angaben eines Mitarbeiters voll belegt.

(dapd/dpa/abendblatt.de)