Nach mehrmonatiger Prüfung wird das neue Gaskraftwerk in Wedel entstehen – Kosten gaben den Ausschlag. Inbetriebnahme 2016/17.
Hamburg. Das von der Stadt Hamburg und Vattenfall gemeinsam geplante Gas- und Dampfturbinenkraftwerk soll in Wedel entstehen . Für den Standort haben sich der Hamburger Senat und die schleswig-holsteinische Landesregierung ausgesprochen. Das teilten die Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt, das Ministerium für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume und das Energieunternehmen Vattenfall am Freitag mit.
Das neue Innovationskraftwerk ist zentraler Bestandteil des Energiekonzepts mit der Stadt Hamburg. Darin hat sich Vattenfall gegenüber der Hansestadt verpflichtet, in den kommenden sechs Jahren rund 1,5 Milliarden Euro in die Energieinfrastruktur in der Metropolregion zu investieren. Das Gaskraftwerk soll nach aktuellen Planungen zur Heizperiode 2016/2017 in Betrieb gehen.
+++ Neues Kraftwerk kann Windstrom speichern +++
Die Entscheidung wurde nach einer mehrmonatigen Prüfung der möglichen Standorte Stellinger Moor und Wedel getroffen. Genehmigungsverfahren haben an beiden Standorten begonnen. Am Ende haben die Kostenvorteile für die gemeinsame Wärmegesellschaft für Wedel gesprochen. „Wir haben die Standortfrage vor allem nach der Wirtschaftlichkeit entschieden. In Wedel können wir fast hundert Millionen Euro günstiger bauen“, sagte Jutta Blankau, Hamburgs Senatorin für Stadtentwicklung und Umwelt.
Da Wedel zudem als Kraftwerksstandort bereits voll erschlossen sei, würde sich auch die Planungsphase verkürzen, so die Begründung. Mit der Entscheidung für Wedel wird das Genehmigungsverfahren am Standort Stellingen ausgesetzt.
Das flexible Kraftwerk mit Wärmespeicher sei klimapolitisch nicht nur ein Fortschritt gegenüber dem alten Kraftwerk, sondern auch gut geeignet, in Schleswig-Holstein die sehr erfolgreiche Windenergie in der Übergangszeit zu 100 Prozent Erneuerbaren zu ergänzen, ergänzte Robert Habeck, Schleswig-Holsteins Minister für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume.
„Ich freue mich, dass wir die Tradition in Wedel fortsetzen können und gleichzeitig die Integration Erneuerbarer Energien weiter voran bringen", erklärte Frank May, Vorstandsvorsitzender der Vattenfall Europe Wärme AG. Das neue moderne Gas- und Dampfturbinenkraftwerk wird Fernwärme und Strom produzieren und das Steinkohlekraftwerk Wedel aus den 60er Jahren ersetzen. Bestandteil des zu errichtenden Kraftwerks ist ein innovatives Speichersystem, bei dem Windstromüberschüsse flexibel in Wärme gespeichert werden. Mit dem Bau des neuen Kraftwerkes wird die Fernwärmeanbindung des Kraftwerkes Moorburg hinfällig. (abendblatt.de)