Die Experten des Währungsfonds sagten der deutschen Konjunktur ein Wachstum von 1,4 statt 1,5 Prozent voraus und warnten vor der Euro-Krise.
Washington/Berlin. Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat angesichts der Risiken in der Euro-Zone seine Prognose für das Wirtschaftswachstum in Deutschland im kommenden Jahr leicht zurückgenommen. Der IWF rechnet nun nur noch mit einem Zuwachs der deutschen Wirtschaftsleistung im Jahr 2013 von 1,4 Prozent nach bislang 1,5 Prozent. Das Wachstum für das laufende Jahr werde allerdings mit einem Prozent deutlich höher ausfallen als mit 0,6 Prozent bislang veranschlagt, prognostiziert der IWF. Beim Defizit des Staatshaushalts liege Deutschland mit einer Verbesserung auf 0,7 Prozent des Bruttoinlandsprodukts in diesem und auf 0,4 Prozent im nächsten Jahr auf gutem Wege. Die Inflation könnte zeitweise etwas über dem Euro-Länder-Durchschnitt liegen, bewege sich aber weiterhin nahe der Zwei-Prozent-Linie.
Als größtes Wachstumsrisiko für Deutschland sieht der IWF die Gefahr einer weiteren Verschärfung der Staatsschuldenkrise im Euro-Raum. Deutschland könne aber eine Schlüsselrolle spielen bei der Stabilisierung des Währungsraums. Als weitere Risiken benannte der Fonds eine Abschwächung in der Weltwirtschaft und einen abrupten massiven Ölpreisanstieg. Insgesamt nannte der IWF aber die Entwicklung in Deutschland in jüngster Zeit „bemerkenswert“. Als dringliche Aufgaben der Politik sieht er weitere Schritte bei der Reform des Finanzsektors. Als Themen dafür nannte der Fonds eine stärkere Aufsicht über grenzüberschreitende Bankengeschäfte, Verbesserungen beim Einlagensicherungssystem und mehr Anstrengungen bei der Restrukturierung der Landesbanken.