Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft hat sich im September weiter abgekühlt. Der ifo-Index sank von 108,7 auf 107,5 Punkte.

München. Die Stimmung bleibt schlecht. Schon bereits den dritten Monat in Folge drückt die Schuldenkrise das Vertrauen deutscher Firmenchefs. Der Ifo-Geschäftsklimaindex fiel auf 107,5 von 108,7 Punkten im Vormonat, teilte das Münchner Ifo-Institut mit. Aber: Ganz so schlimm wie erwartet wurde es nicht. Analysten rechneten im Schnitt mit einem Rückgang auf 106,5 Zähler.

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Dennoch: Die Stimmung ist trüb. Grund für den anhaltenden Pessimismus: Rezessionssorgen und Zukunftsängste. Die 7000 befragten Manager schätzten sowohl die Aussichten für die kommenden sechs Monate als auch die aktuelle Lage schlechter ein. Das Barometer für die Konjunkturerwartungen fiel auf 98,0 von 100,0 Punkten. Hier waren 97,5 Punkte erwartet worden. Der Lage-Index sank leicht auf 117,9 von 118,1 Zählern, während Analysten 116,0 Punkte vorausgesagt hatten. „Die Erwartungen der Unternehmen hinsichtlich des Geschäftsverlaufs im kommenden halben Jahr haben sich weiterhin beträchtlich eingetrübt. Indes wird die gegenwärtige Geschäftslage als ähnlich gut wie im Vormonat bewertet“,sagen die Konjunkturforscher. Die weiterhin gute Lage der Unternehmen zeige, dass sich die deutsche Konjunktur bislang von den politischen Turbulenzen habe abkoppeln können.

Aber: Viele Experten befürchten, dass die Wirtschaftsleistung im vierten Quartal im Sog der weltweiten Konjunkturabschwächung erstmals seit dem Krisenjahr 2009 wieder schrumpft. Zwar rechnen Bundesbank und Bundesfinanzministerium ausdrücklich nicht mit einer Rezession. Und für das Gesamtjahr erwarten die meisten Institute ein Wachstum von bis zu drei Prozent - 2012 könnte es dann aber wirklich bergab gehen. Hier liegen die Prognosen bei nur noch etwa ein Prozent. (abendblatt.de/Reuters/dapd)