Mit 21.985 Euro pro Kopf haben Hamburger die höchste Kaufkraft im Land. Doch Preissteigerungen machen eine stärkere Kaufkraft zunichte.

Bruchsal. Verbraucher in Deutschland haben nach einer Studie von Konsumforschern im kommenden Jahr zwar mehr Geld, können wegen steigender Preise aber nicht mehr kaufen. Die Kaufkraft werde 2012 stagnieren, prognostizierte die Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) in Bruchsal.

Pro Kopf hätten die Menschen zwar durch steigende Löhne und Gehälter in vielen Branchen sowie mehr Sozialleistungen rund 400 Euro mehr zur Verfügung. Dieser Zuwachs werde durch höhere Preise aber fast vollständig aufgezehrt. Die Wachstumschancen für die Wirtschaft „hängen damit weiterhin direkt von der Stimmung und dem Vertrauen der Konsumenten ab“, hieß es.

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Erstmals seit 2007 hat nicht mehr Bayern, sondern Hamburg mit 21.985 Euro pro Kopf bei der Kaufkraft der Bundesländer die Nase vorn. Bayern (21.758) und Hessen (21.488) folgen auf Platz zwei und drei. Schlusslicht bleibt Sachsen-Anhalt mit einer Kaufkraft von rund 16.606 Euro pro Einwohner – etwa 5300 Euro pro Kopf weniger als der Spitzenreiter Hamburg.

Auf Städte umgerechnet rutscht Hamburg allerdings auf Rang 57. Die fünf kaufkraftstärksten Städte sind München, Erlangen, Düsseldorf, Baden-Baden und Frankfurt am Main mit einer Kaufkraft zwischen 27.464 und 23.510 Euro pro Kopf. Ganz am Ende der Skala befindet sich Bremerhaven und liegt damit noch hinter Wismar, Halle an der Saale, Brandenburg an der Havel und Stralsund.

Bei den Landkreisen bleibt die Top Ten unverändert: Mit Abstand an der Spitze liegen der hessische Hochtaunuskreis mit 29 285 Euro sowie der bayerische Landkreis Starnberg mit rund 29 142 Euro pro Kopf. Platz drei gehört dem Landkreis München (27 877 Euro).

Insgesamt prognostiziert die GfK für Deutschland eine Kaufkraftsumme von rund 1636,2 Milliarden Euro. Rein rechnerisch hätte jeder Bundesbürger dann knapp über 20 000 Euro für Konsumartikel, Miete oder andere Ausgaben zur Verfügung. (dpa/abendblatt.de)