Die Nordafrika-Unruhen sowie schwache Geschäfte in Großbritannien und Kanada drücken Europas zweitgrößten Reisekonzern in die roten Zahlen.

Peterborough. Die Nordafrika-Unruhen und das schwache Geschäft in Großbritannien haben Europas zweitgrößtem Reisekonzern Thomas Cook einen herben Verlust eingebrockt. Im Ende September abgelaufenen Geschäftsjahr stand unter dem Strich ein Minus von 521 Millionen Pfund (616 Millionen Euro), wie das Unternehmen mit Marken wie Neckermann Reisen und der Fluglinie Condor am Mittwoch im britischen Peterborough mitteilte. Ein Jahr zuvor hatte das Minus noch knapp drei Millionen Pfund betragen.

Auf Dividenden sollen die Aktionäre bis auf weiteres verzichten. Weil bereits eine Zwischenausschüttung stattfand, gab es je Aktie allerdings eine Dividende von 3,75 Pence nach 10,75 Pence ein Jahr zuvor. Das Unternehmen hatte die Vorlage der Jahreszahlen verschoben, weil es zunächst die weitere Finanzierung mit den Banken klären musste.

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Grund für den hohen Verlust sind den Angaben zufolge vor allem Abschreibungen in dreistelliger Millionenhöhe auf die Geschäftsfelder in Großbritannien und Kanada, von denen das Management künftig geringere Gewinne erwartet. Die Unruhen in Nordafrika kosteten das Unternehmen im operativen Geschäft 80 Millionen Pfund. (dpa/abendbladtt.de)