Im wöchentlichen Hauptrefianzierungsgeschäft hat die EZB die großen Banken mit 291,6 Milliarden Euro versorgt.

Frankfurt/Main. Die Europäische Zentralbank (EZB) hat die Geschäftsbanken des Euroraums am Dienstag mit reichlich Liquidität versorgt. Mit 291,6 Milliarden Euro lag die Summe in dem wöchentlichen Hauptrefianzierungsgeschäft so hoch wie seit zweieinhalb Jahren nicht mehr. Damals hatte die Insolvenz der US-Investmentbank Lehman Brothers die Finanzmärkte in Turbulenzen gestürzt. An dem Geschäft haben sich insgesamt 197 Banken beteiligt, wie die EZB in Frankfurt mitteilte.

Beides – die hohe Zuteilungssumme und die große Anzahl beteiligter Banken – zeigt, wie händeringend die Banken derzeit nach Liquidität suchen. Hintergrund ist die Schuldenkrise und das starke Engagement der Banken in Staatsanleihen angeschlagener Euro-Länder. Entsprechend hoch ist die Unsicherheit und damit das Bedürfnis nach einem ausreichenden Liquiditätspolster.

Wie schon seit längerem erhielten die Banken bei der EZB so viel Liquidität wie gewünscht. Zudem zahlen sie dafür einen fixen und vergleichsweise geringen Zins von derzeit 1,0 Prozent. Diese „Vollzuteilung zum Leitzins“ hatte die EZB bereits in der ersten Finanzkrise eingeführt, um die Planungssicherheit der Banken zu erhöhen und deren Refinanzierungskosten zu senken. In der Schuldenkrise hat die EZB dieses Vorgehen wieder aufgegriffen. (dpa/abendblatt.de)