Auch wenn am Sonnabend steigende Umsätze verzeichnet wurden, sei in der dritten Adventswoche „der Knoten nicht geplatzt“.

Berlin. Das Weihnachtsgeschäft läuft weiter nicht zur Zufriedenheit der Händler. Die Halbzeitbilanz falle gemischt aus, sagte der Hauptgeschäftsführer des Handelsverbands Deutschland (HDE), Stefan Genth, am Sonntag. Auch wenn die Einkaufsmeilen der Metropolen besonders am Sonnabend steigende Umsätze verbucht hätten, sei auch in der dritten Adventswoche „der Knoten nicht geplatzt“.

Nach HDE-Angaben zog es die Kunden am dritten Adventswochenende vor allem in die größeren Städte: Besonders Händler in hoch frequentierten Zentrumslagen hätten guten Zulauf gehabt und zeigten sich mit dem Weihnachtsgeschäft überdurchschnittlich zufrieden. Weniger Publikumsverkehr herrsche dagegen in vielen kleineren Städten: „Händler berichteten dort trotz besten Shoppingwetters von schwach besuchten Geschäften.“

Dagegen rechnet Karstadt – anders als der große Konkurrent Metro - mit guten Verkaufszahlen im Jahresend-Handel. „Wir sind zuversichtlich für das Weihnachtsgeschäft. Es ist so etwas wie Erntezeit für all die Arbeit, die wir im Vorfeld geleistet haben“, sagte Karstadt-Chef Andrew Jennings der „Wirtschaftswoche“. Zwar legten viele Kunden ihre Weihnachtseinkäufe immer weiter nach hinten - dieser Trend habe sich aber schon in den vergangenen Jahren abgezeichnet. „Wir sind sehr optimistisch“, betonte Jennings.

Käuferansturm: E-Books erobern die Regale

Tom Tailor freut sich über das Weihnachtsgeschäft

Den großen Ansturm auf die Geschenke erwartet der Handelsverband für die kommenden beiden Wochen vor dem Fest: „Da nach dem vierten Advent noch eine ganze Woche für den Einkauf bleibt, erwarten die Händler in diesem Jahr ein starkes Last-Minute-Geschäft“, sagte Genth.

Uhren und Schmuck sowie Haushalts- und Küchenwaren blieben die Renner. Bei den Spielwaren seien besonders Gesellschaftsspiele und Sammelfiguren gefragt. Auch Smartphones, Tablet-Computer und 3D-Fernseher würden gern verschenkt. Die Textilhändler berichten laut HDE inzwischen über steigende Verkäufe bei warmer Wintermode, die bislang wegen der milden Temperaturen nur langsam in Schwung gekommen sei.

Der HDE hatte für das Weihnachtsgeschäft im November und Dezember ein Wachstum von 1,5 Prozent prognostiziert. Das entspricht einem Gesamtumsatz von 78 Milliarden Euro. (dpa/abendblatt.de)