Nach Fitch und Standard&Poor's hat nun auch Moody's zugeschlagen und wertet schlechter als die anderen. Druck auf Spanien steigt.
London/Madrid/Rom. Die US-Ratingagentur Moody’s hat die Bewertung für die Kreditwürdigkeit Spaniens um zwei Stufen von „Aa2“ auf „A1“ gesenkt. Der Ausblick sei negativ, teilte Moody’s am Dienstagabend mit – dies deutet auf eine weitere Abstufung hin. Zugleich stufte Standard & Poor’s die Kreditwürdigkeit von 24 italienischen Banken herab. Italien und Spanien sind die dritt- beziehungsweise viertgrößte Volkswirtschaft im Euro-Raum.
Am 7. Oktober hatte bereits die Ratingagentur Fitch die Bonität Spaniens abgestuft, eine Woche später folgte S&P. Beide Agenturen bewerten das Land mit der vierthöchsten Note „AA-“, also einer noch guten Bonität.
Moody’s ging jetzt weiter: „A1“ ist die fünfthöchste Note des Unternehmens und bedeutet eine Bonität im hohen mittleren Bereich. Damit erhöht sich der Druck auf Spanien, denn je schlechter die Kreditwürdigkeit ist, desto höhere Zinsen muss das Land für die Aufnahme neuer Schulden zahlen.
Die Märkte reagierten zunächst gelassen: Für den deutschen Leitindex Dax ging es im frühen Handel um 1,10 Prozent auf 5942 Punkte nach oben. Der europäische Aktienmarkt startete angetrieben von guten US-Vorgaben mit Gewinnen. Die Abstufung der spanischen Kreditwürdigkeit sei erwartet worden, sagten Händler. Der EuroStoxx 50 rückte um 1,20 Prozent auf 2334,50 Punkte vor.
In der Krise bleibe Spanien verwundbar, urteilte Moody’s. Im kommenden Jahr werde die Wirtschaft des Landes höchstens um ein Prozent zulegen, dies erschwere es, die ehrgeizigen Sparziele zu erreichen. Zuvor war ein Wachstum von 1,8 Prozent erwartet worden.
+++ Abstufung? Auch die Deutsche Bank zittert +++
+++ Die Ratingagentur aus Bahrenfeld +++
+++ Moody's stufte Italien ab +++
In Italien stufte S&P die Bonität etwa der Banco Popolare, der Banca Monte dei Paschi di Siena und der UBI Banca herab – wegen der Spannungen an den Märkten und schwächeren Wachstumsaussichten. Die Schwergewichte Unicredit, Intesa SanPaolo und Mediobanca waren nicht betroffen. Den Stempel eines negativen Ausblicks hatte S&P den Instituten aber schon früher aufgedrückt. Im September hatte S&P die Bonität Italiens von „A+“ auf „A“ herabgestuft. (dpa)