Der Dax bleibt bis zum Nachmittag bewegungslos. Zuletzt lag der deutsche Leitindex mit 0,03 Prozent im Plus bei 5861 Punkten.

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Der Dax ist am Dienstag angesichts enttäuschender Konjunkturdaten nicht vom Fleck gekommen. Zuletzt lag der deutsche Leitindex mit 0,03 Prozent im Plus bei 5861 Punkten. Dass er aber immerhin den Rutsch in die Verlustzone verhindern konnte, führte Marktstratege Robert Halver von der Baader Bank auf das fundamental nach wie vor günstige Umfeld zurück. Der MDax der mittelgroßen Werte stieg derweil um 0,72 Prozent auf 8950 Punkte, der TecDax büßte 0,64 Prozent auf 676 Punkte ein.

Die ZEW-Konjunkturerwartungen hatten sich im Oktober stärker eingetrübt als erwartet. Zudem hatte sich in China das Wirtschaftswachstum im dritten Quartal abgeschwächt. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) war dort um 9,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gewachsen, das war das niedrigste Wachstum seit 2009. Dieser Wert sei jedoch immer noch recht hoch und biete deutschen Exporteuren weiterhin gute Chancen in dem riesigen Land, sagte Experte Halver. Ferner verkauften europäische Banken zunehmend in US-Dollar notierende Vermögenswerte und investierten das Geld stattdessen in europäischen Aktien, um das Währungsrisiko zu reduzieren.

Gemieden wurden einige konjunktursensible Stahl- und Automobilwerte. Daimler fielen um 1,08 Prozent auf 36,115 Euro. Börsianer verwiesen darauf, dass der langjährige Mercedes-Chef in den USA Hals über Kopf geht. Das Unternehmen hatte mitgeteilt, dass Ernst Lieb mit sofortiger Wirkung freigestellt werde. Zu den Gründen wollte sich Daimler auf Nachfrage nicht äußern. Die Vorzugsaktien von Volkswagen stiegen dagegen als einer der besten Dax-Werte um 1,83 Prozent auf 114,35 Euro. In diesem Fall stützte die Nachricht, dass Deutschland im September der einzige große Markt in Europa gewesen war, der eine steigende Nachfrage hatte verbuchen können.

Im Index mittelgroßer Werte verbilligten sich Rheinmetall um 1,07 Prozent auf 38,445 Euro. Dies führten Händler auf Medienberichte zurück, wonach das Bundesverteidigungsministerium weniger Puma-Schützenpanzer bestellt als bislang geplant. Am deutschen Rentenmarkt fiel die durchschnittliche Rendite börsennotierter Bundeswertpapiere auf 1,80 (Montag: 1,97) Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,98 Prozent auf 129,91 Punkte. Der Bund Future gewann 0,58 Prozent auf 135,40 Punkte. Der Euro gab nach. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,3676 (1,3776) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,7312 (0,7259) Euro.

(dpa)