In Hamburg sprach der Bürgerrechtler über die Finanzkrise und die neue Occupy-Bewegung – und glaubt an schnelles Ende der Proteste.

Hamburg. Der ehemalige Beauftragte für die Unterlagen der DDR-Staatssicherheit, Joachim Gauck, hält die derzeitige Finanzmarkt-Debatte für „unsäglich albern“. Bei einer Veranstaltung der Wochenzeitung „Die Zeit“ sagte er am Sonntag in Hamburg, der Traum von einer Welt, in der man sich der Bindung von Märkten entledigen könne, sei eine romantische Vorstellung.

Die aktuellen Bürgerproteste gegen die Banken und das Finanzsystem werden sich nach seiner Ansicht nicht zu einer dauerhaften Protestbewegung entwickeln. „Das wird schnell verebben“, sagte Gauck, der bei der Bundespräsidentenwahl 2010 für SPD und Grüne angetreten war, nach „Zeit“-Angaben. „Ich habe in einem Land gelebt, in dem die Banken besetzt waren.“ Es sei zu bezweifeln, dass die Bankeinlagen sicherer wären, wenn die Politiker in der Finanzwirtschaft das Sagen hätten. (dpa)