Geplant sei eine Aufteilung in eine „gute“ und eine „schlechte“ Bank, heißt es in Medienberichten. Die Aktienkurse brechen massiv ein.
Paris. Sorgen beim belgisch-französischen Finanzinstitut Dexia. Die stark in Griechenland engagierte Finanzgruppe ist in finanziellen Schwierigkeiten und wird sich nach Medienberichten zufolge aufspalten. Geplant sei demnach eine Aufteilung in eine „gute“ und eine „schlechte“ Bank, berichtet die belgische Tageszeitung „De Standaard“ am Dienstag. Die gesunden Vermögenswerte wie die türkische Tochter Denizbank, die Vermögensverwaltung, das kanadische Joint Venture und die Dexia Bank Belgien könnten bis Ende des Jahres verkauft werden, hieß es. Dagegen sollen demnach kränkelnde Dexia-Teile wie das lokale Kreditgeschäft, die italienische Crediop und die spanische Sabadell in einer „Bad Bank“ zusammengefasst werden. Diese solle Garantien von Belgien und Frankreich erhalten.
Das Dexia-Direktorium beriet am Vormittag über eine Lösung der Krise. Ende Juni hielt die Bank 3,8 Milliarden Euro an griechischen Bonds. Dexia ist einer der größten ausländischen Besitzer griechischer Staatsanleihen. Der weltweit größte Kommunalkreditfinanzierer war in der Finanzkrise 2008 nach einem Verlust von 3,3 Milliarden Euro von Frankreich, Belgien und Luxemburg vor der Pleite gerettet worden. Das staatliche Hilfspaket umfasste insgesamt rund sechs Milliarden Dollar.
Die Finanzmärkte reagierten entsprechend nervös auf die Gerüchte und ließen die Finanzgruppe an der Börse Paris spektakulär abgestürzt. Zum Auftakt des Börsenhandels verzeichnete sie einen Verlust von mehr als 32 Prozent auf 0,87 Euro.
(abendblatt.de/Reuters)