Laut US-Präsident Barack Obama hat die Welt Angst vor der europäischen Schuldenkrise. Gegenmaßnahmen seien nicht schnell genug ergriffen worden.

Athen. Die Welt hat Angst vor der europäischen Schuldenkrise, das sagt US-Präsident Barack Obma. Die Maßnahmen zur Krisenbekämpfung seien von den europäischen Entscheidungsträgern nicht rasch genug ergriffen worden, sagte Obama bei einer Veranstaltung des Karrierenetzwerks LinkedIn am Montag in Kalifornien. Europa habe sich nie vollständig von der Finanzkrise im Jahre 2007 erholt. Die Schuldenkrise habe sich auf Übersee ausgeweitet und bedrohe auch die US-Wirtschaft.

Mit seiner Bezugnahme auf die europäische Schuldenkrise folgte Obama US-Finanzminister Timothy Geithner, der am Wochenende die Regierungen dazu aufgefordert hatte, gemeinsam mit der Europäischen Zentralbank (EZB) „das größte die Weltwirtschaft bedrohende Risiko“ zu entschärfen.

+++ Märkte im Fokus: So geht es dem Dax +++
+++ Was passiert, wenn Griechenland pleite geht? +++

Bei der Veranstaltung im Silicon Valley verteidigte Obama seine Pläne, Wohlhabende stärker zur Kasse zu bitten. Er wolle die Reichen nicht schröpfen, sondern zu Einkommenssteuersätzen der 90er Jahre zurückkehren: „Damals wurden die Reichen reicher. Die Mittelschicht wurde größer. Menschen kamen aus der Armut.“

Unterstützung erhielt der Präsident dabei vom früheren Google-Manager Doug Edwards, der ihn direkt aufforderte: „Würden Sie bitte meine Steuern erhöhen?“ Er wolle, dass die USA mehr für Bildung, Infrastruktur und Ausbildung ausgäben, sagte Edwards. Für Obama eine willkommene Aufforderung, für sein knapp 450 Milliarden Dollar (333 Milliarden Euro) schweres Konjunkturprogramm zu werben.

Der ehemalige Google-Manager Edwards forderte Obama auf, „stark zu bleiben“ bei seiner Forderung nach höheren Steuern für Wohlhabende. Obama wirbt derzeit nicht nur für sein Arbeitsbeschaffungsprogramm, sondern auch für seine Wiederwahl im kommenden Jahr.