Europa habe keinen gemeinsamen wirtschaftlichen Rahmen, sagt der Präsident. Das Hauptproblem liegt nicht unbedingt in Griechenland.

Athen. Die europäische Schuldenkrise: Jetzt auch ein Fall für Amerika. US-Präsident Barack Obama sieht in den Marktturbulenzen und Pleitegerüchten einzelner Länder nicht nur ein innereuropäisches Problem, er sieht die gesamte Weltwirtschaft bedroht. In einem Interview kritisiert er die Euro-Politik: Zwar gebe es eine Gemeinschaftswährung, aber keinen gemeinsamen wirtschaftlichen Rahmen, sagt er der spanischen Zeitung „El Mundo“. Weiter warnt er: „Solange diese Sache nicht gelöst ist, werden weiterhin Schwächen auf die Weltwirtschaft zukommen“. Sein Vorschlag: Die Staats- und Regierungschefs müssten zusammenkommen und entscheiden, wie die Währungsunion mit einer besseren fiskalischen Integration flankiert werden könne.

+++ Märkte im Fokus: So geht es dem Dax +++
+++ Was passiert, wenn Griechenland pleite geht? +++

Um die Krise zu bewältigen, stehen die USA bereits in engem Kontakt mit den Europäern. sagt Obama. Sein Finanzminister Timothy Geithner wird Ende der Woche an einem Treffen seiner Kollegen der Euro-Zone teilnehmen. Derzeit sei zwar Griechenland das dringendste Problem, sagte der US-Präsident. Eigentlich sehe er aber ein Hauptproblem in den defizitären Ländern Italien und Spanien. Und was dort passiert, "wenn die Märkte diese großen Länder weiterhin ins Visier nehmen.“ Die gute Nachricht: Letztlich kann die Krise überwunden werden. Wenn die Märkte darauf vertrauten, dass die solide wirtschaftenden Staaten in der Euro-Zone zur Unterstützung ihrer klammen Partner in der Euro-Zone bereit seien, sagte Obama.